Die Bibel und die französische Revolution
Pastor Hal Mayer
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Liebe Freunde,
Willkommen bei Keep the Faith Ministry. Schön, dass ihr heute wieder mit dabei seid bei einem weiteren wichtigen Endzeitstudium. Eure Gebete und Unterstützung bedeuten uns viel, weil sich dadurch Menschenleben für die Ewigkeit verändern. Viele Menschen haben Keep the Faith gedankt für die regelmäßigen Vorträge mit bewegenden Botschaften für die letzte Zeit. Viele Menschen berichten mir, wie sich ihr Leben und das Leben ihrer Familie verändert hat, seit sie mit Gott wandeln. Diese Dinge stimmen mich froh und ich schätze eure Gebete und Gaben sehr zur Unterstützung des Werkes, das Gott Keep the Faith gegeben hat.
Auch möchte ich euch danken für eure Gebete für das Highwood Gesundheitszentrum in Australien. Ich bin so dankbar für die Freiwilligen, die für drei bis sechs Monate aus Australien, den USA, Kanada, Europa und sogar von Asien gekommen sind, um beim Umbau und im Gesundheitsdienst zu helfen. Kürzlich erst haben uns Freiwillige aus New South Wales, Queensland, den USA und Kanada sehr beim Umbau geholfen. Solltet ihr Interesse haben, als Freiwilliger in Highwood mitzuhelfen, lasst es uns wissen, damit wir alles Weitere regeln können.
Zur Zeit bauen wir zwei große Häuser um und teilen sie in je zwei getrennte Wohnbereiche auf, damit wir mehr Mitarbeiter mit ihren Familien unterbringen können. Dies wird uns sehr helfen und wir werden mehr Flexibilität haben. Wir hoffen, auch noch unseren Behandlungsbereich umgestalten zu können, doch uns fehlt noch einiges an Mitteln für dieses Projekt. Bitte betet dafür.
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Frankreich war auf dem Höhepunkt großen Fortschritts. Die Industrie wuchs, die Wirtschaft expandierte, das Volk stand an der Schwelle großer intellektueller Entwicklung. Die Reformation hatte Frankreich die Gelegenheit geboten, den Werdegang der Geschichte zu ändern und die reformatorischen Grundsätze im eigenen Land anzuwenden. Doch etwas geschah, das Frankreich daran hinderte, große Höhen zu erreichen – etwas schreckliches, dunkles, vernichtendes, etwas, das sich in unserer Zeit in vielen, vielen Nationen widerholen wird. Darüber wollen wir heute studieren und unsere Zeit im Licht der Geschichte betrachten. Verstehen wir dieses wichtige Kapitel der Weltgeschichte, werden wir zu einem weitaus besseren Verständnis der heutigen prophetischen Zeit gelangen.
Doch wir wollen mit Gebet beginnen: Unser Vater im Himmel, mit Dankbarkeit kommen wir vor dich und bitten dich um die Erleuchtung deines Heiligen Geistes. Offenbare uns die Lektionen für unsere Zeit und lass uns deine Gegenwart verspüren. Zeige uns, wie wir so leben können, dass wir die wahren Grundsätze des Himmels in unserem Leben darstellen. Wir erkennen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Wir sehen auch die Erfüllung biblischer Prophetie. Öffne uns die Himmelsfenster und gieße während unseres Studiums deinen Segen über uns aus. Im Namen Jesu, Amen.
Die Bibel war seit jeher der Mittelpunkt des Konflikts zwischen Christus und Satan. Im Lauf der Geschichte hat Satan stets versucht, die Bibel unverständlich zu machen, denn er kennt ihre Macht, verlorene Seelen von Sünde und ewiger Vernichtung zu retten. Er ist entschlossen, alles in seiner Macht zu tun, um die Menschen vom Studium der Schrift abzuhalten – selbst wenn er sie dafür auf dem Scheiterhaufen verbrennen oder sie im Kerker foltern muss. Seine Grausamkeit kennt keine Grenzen. Selbst für Nichtchristen ist er ein gefährlicher Feind.
Der Grund für Satans Hass auf die Schrift ist, weil die Bibel den Willen Christi offenbart und den Weg zur Erlösung aufzeigt. Sie enthält Christi Botschaft an seine Gemeinde. Vor allem jedoch hasst der Feind die Bibel, weil sie seine Täuschungen aufdeckt. Satans Feindschaft gegen Christus ist tödlich, und er lässt sie an Christi Nachfolgern aus. Er möchte die ganze Welt unter seine zerstörerische Macht bringen. Wollen wir seinen Angriffen entkommen, brauchen wir die Bibel in unserem täglichen Leben wie auch in der letzten Krise.
Die Geschichte berichtet uns den verheerenden Konsequenzen, wenn eine Nation die Bibel verwirft. Eine solche Nation war Frankreich. Die Geschichte Frankreichs gewährt uns einen prophetischen Einblick auf den Zustand der Welt vor der Wiederkunft Jesu. Ich hoffe, euer Verständnis wird sich heute erweitern, während wir die Bedeutung für unsere Zeit betrachten.
Hört auf dieses Zitat aus dem Buch Erziehung, S. 232-233: Der Spiritismus lehrt, „die Menschen seien eigentlich Halbgötter, die tun und lassen könnten, was sie wollten, ohne zu sündigen; oder es heißt, ‚dass ein jeder Geist sich selbst richten wird‘, und dass ‚wahre Erkenntnis den Menschen über alle Gesetze stellt‘. Andere wiederum behaupten, ‚alle Sünden seien harmlos‘, denn ‚was es auch geben mag, es ist gut … Gott verdammt niemanden‘. Manche sind sogar der Überzeugung, dass selbst die verworfensten Typen ihren Platz im Himmel sicher haben. Diese Leute erklären allen Ernstes: ‚Es spielt keine Rolle, was du tust; lebe, wie es dir gefällt, vom Reich Gottes wirst du deshalb nicht ausgeschlossen.‘ Und man sollte nicht meinen, dass solche Ideen keinen Widerhall in Menschenherzen finden. Unzählige sind zu dem Irrglauben verleitet worden, die Begierden dürften ihr Handeln bestimmen, Zügellosigkeit bedeute Freiheit, letztlich seien sie niemandem verantwortlich außer sich selbst.
Hinzu kommt, daß die Anarchie immer mehr um sich greift. Gesetze — nicht nur die göttlichen, sondern mehr und mehr auch staatliche und bürgerliche — werden als unerträgliche Einengung empfunden und einfach hinweggefegt. Reichtum und Macht befinden sich in den Händen weniger, die sich auf Kosten der Mehrheit schamlos bereichern. Die Armen und Ausgebeuteten tun sich zusammen, um ihre Rechte und Ansprüche zu verteidigen. Das führt zu Unruhen, Aufruhr und Blutvergießen. Das alles scheint die Welt in eine Situation zu treiben, die der ähnlich ist, die zur Zeit der Französischen Revolution ganz Europa erschütterte.“
Habt ihr diese Liste gehört? Sehen wir alle diese Dinge in unserer Zeit? Sehen wir z. B. die Zentralisierung des Reichtums und der Macht? Ohne Zweifel. Die Konsolidierung großer Unternehmen ist nur ein Beispiel dafür. Trotz der sog. „Konkurrenz“ kontrollieren nur einige wenige riesige Gesellschaften den Großteil der Resourcen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren. Dadurch üben sie eine ungeheure Macht aus. Die Zentralbanken nutzen die manipulierte Wirtschaftskrise, um Wohlstand und Macht zu mehren und in die Hände einiger weniger Personen zu konsolidieren. Dafür rauben sie dem Großteil der Menschen ihren Wohlstand durch die Geldentwertung. Ein weiteres Beispiel sind die Börsen, an denen sich einige wenige Menschen zu Kosten vieler anderer bereichern. Diese Liste könnte man beliebig erweitern.
Sehen wir in der Welt einen Geist der Unruhe, des Aufruhrs, des Blutvergießens? Was ist mit den kürzlichen Aufständen in Griechenland, Großbritannien und Spanien? Und die Aufstände in Nordafrika und im mittleren Osten? Überall sehen wir Aufruhr und Blutvergießen.
Wie steht es mit der weltweiten Verbreitung der gleichen Lehren, die zur französischen Revolution führten? Verbreiten sich diese Lehren tatsächlich? Gewiss. Diese Lehre lautet: Tu, was du willst. Du bist dein eigener Richter, was richtig und falsch ist. Gott spielt keine Rolle mehr. Den brauchen wir sowieso nicht. Dieser Vorstellung begegnen wir überall, Freunde. Die französische Revolution resultierte aus all diesen und weiteren Zuständen und führte zu Anarchie und Untergang. Unsere Welt steuert in die gleiche Richtung. Was in der Geschichte Frankreichs geschah und zur Revolution führte, ähnelt sehr den heutigen Geschehnissen. Betrachten wir also die Geschichte Frankreichs im Licht dieser prophetischen Aussage, damit wir deutlicher verstehen, wohin unsere Welt steuert.
Während der protestantischen Reformation, noch bevor Luther gegen den Papst zu predigen begann, gab es einen sehr gelehrten und demütigen Professor in einer Pariser Universität, der seine Schüler die Grundsätze des Evangeliums lehrte. Sein Name war Faber Stapulensis. Er sagte einmal über das Kreuz Christi: „O wunderbarer Austausch: die Unschuld wird verurteilt, der Schuldige freigesprochen; der Gesegnete verflucht, der Verfluchte gesegnet; das Leben stirbt, der Tote erhält das Leben; die Ehre ist mit Schmach bedeckt, der Geschmähte wird geehrt.“ Der Große Kampf, S. 212.
Faber hatte großen Einfluss bei seinen Studenten, von denen sich viele zu Christus und dem Evangelium bekehrten. Ein solcher war William Farel. Farel war ein inständiger Anhänger des Papstes und verteidigte den katholischen Glauben mit allem Eifer. Das Evangelium lehnte er zunächst ab, doch konnte er keinen Seelenfrieden finden, wie es oft der Fall ist. Seine Sünden plagten ihn, bis er schließlich die Bibel las. Dort fand er Christus als seinen persönlichen Heiland.
Wikipedia Article on Jacques Lefèvre d‘Étaples
Wikipedia Artikel über Jacques Lefèvre d’Étaples
Meine Freunde, die Bibel wird euer Leben verändern. Wollt ihr Gott lieben, studiert die Bibel. Wollt ihr Vergebung für eure Sünden empfangen, studiert die Bibel. Sehnt ihr euch nach Erlösung, studiert die Bibel. Wollt ihr ewig leben, studiert die Bibel. Doch das allein reicht nicht aus. Gebt euch der Liebe Christi hin, die in der Bibel offenbart wird. Übergebt euch Christus und lasst ihn euer Herz verändern.
William Farel wurde ein ebenso eifriger Verkündiger Christi wie zuvor des Papstes. Wohin er auch ging, gewann er Seelen für das Evangelium. Erfolgreich half er einigen hochgestellten Professoren der Universität, Christus zu finden. Sie schlossen sich ihm in der Verkündigung der Wahrheit an. Fähige Handwerker und gewöhnliche Arbeiter hörten zum ersten Mal das Evangelium und viele jubelten im Licht des Wortes Gottes. Die Bibel begann, Menschenleben zu verändern und hätte die gesamte Nation verändert, wäre sie nicht gehindert worden. Selbst die Schwester des Königs Franz I nahm die reformatorische Botschaft an.
Rom hatte dem Volk die Bibel vorenthalten. Es hungerte und dürstete nach der himmlischen Botschaft, doch Rom gab ihm nur die Brotkanten, die nicht sättigten. Wer das Evangelium hörte, fühlte sich wie ein müder Wanderer, der zu einer Quelle kühlen, frischen Wassers gekommen war. Seine Freude kannte keine Grenzen.
Einer der ersten, die sich durch Farel zum Evangelium bekehrten, war der Bischof von Meaux, Guillaume Briconnet. Dieser Mann war ein Würdenträger der Kirche, doch unternahm er viel, um dem gewöhnlichen Volk, den Bürgern, das Evangelium zu bringen. Auch korrigierte er viel Korruption und entfernte manches Übel und manchen Missbrauch unter den Priestern. Faber hatte die Übersetzung des Neuen Testaments in das Französische begonnen und ließ dieses in Meaux veröffentlichen. Ungefähr um die gleiche Zeit erschien Luthers Neues Testament in Wittenberg. Der Bischof Briconnet verbreitete diese Bibeln wirkungsvoll in seinen Pfarrbezirken, damit die Menschen selbst eine Bibel besitzen konnten. In den Augen der Hierarchie war dies natürlich eine große Sünde. Die römisch-katholische Hierarchie entdeckte schließlich, dass der Bischof auf der Seite des Evangeliums stand.
Wikipedia Article on William Farel
Wikipedia Artikel über Guillaume Farel
Wikipedia Article on Guillaume Briçonnet)
Wikipedia Artikel über Guillaume Briçonnet)
Es währte nicht lange bis sie beschlossen, den Bischof auf irgendeine Weise zum Schweigen zu bringen. Denn wie könnten sie erwarten, die Gesellschaft zu kontrollieren, wenn sie nicht einmal ihre eigenen Leiter unter Kontrolle hatten? So zwangen sie Briconnet schließlich, zwischen dem Scheiterhaufen und der Absage des protestantischen Glaubens zu wählen. Traurigerweise entschied er sich, seinem Glauben abzusagen. Sein Kirchenglieder waren jedoch überzeugter als er. Viele von ihnen ließen ihr Leben in den Flammen. Dies verstärkte das Interesse an der Bibel in Frankreich.
Dann trat ein Edelmann auf, der aus härterem Holz geschnitzt war. Ludwig von Berquin liebte die Kirche zunächst, doch die Vorsehung führte ihn zur Bibel und zu Christus. So wurde er ein starker Verteidiger der reformatorischen Lehre. Er hatte politische Beziehungen und trug viel zur Verbreitung des Evangeliums in Frankreich bei. Doch die Kirche war entschlossen, auch ihn zum Schweigen zu bringen. Sie stellten den König Franz I unter Druck.
Als die Gefahr wuchs, empfing Berquin einen Brief von dem berühmten, doch opportunistischen Gelehrten Erasmus, in welchem es hieß: „Halte darum an, als Gesandter ins Ausland geschickt zu werden. Bereise Deutschland. Du kennst Beda und seinesgleichen — er ist ein tausendköpfiges Ungeheuer, das Gift nach allen Seiten ausspeit. Deine Feinde heißen Legion. Selbst wenn deine Sache besser wäre als Jesu Christi, so würden sie dich nicht gehen lassen, bis sie dich elendiglich umgebracht haben. Verlasse dich nicht allzusehr auf den Schutz des Königs. Auf jeden Fall bringe mich nicht in Ungelegenheiten bei der theologischen Fakultät.“ Der Große Kampf, 216
Solcherart Rat hinterließ wenig Eindruck bei Berquin. Statt diesen kompromittierenden Rat anzunehmen, verdoppelte er seine Bemühungen und verkündigte das Evangelium noch freimütiger. Nach etlichen Intrigen und wurde Berquin schließlich hingerichtet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dies waren schwere Verluste für die Reformation, doch andere Menschen bekehrten sich dadurch und die Lehren der Bibel wurden weit und breit verkündet.
Als Berquin hingerichtet wurde, verließ William Farel Meaux und zog in seine Heimat. Dort verkündete er die Wahrheit in der Umgebung. In Meaux entstand eine große Verfolgung, wodurch sich viele andere zerstreuten – doch nur, um das Licht der Wahrheit weiter in die Welt hinauszutragen.
Während diese Dinge in Frankreich geschahen, erweckte Gott in Paris eine weitere Waffe aus seinem Arsenal. Johannes Calvin studierte Theologie an der Universität und man sagte sich zuversichtlich, dass er einer der tüchtigsten und geehrtesten Verteidiger der Kirche werden würde. Er war ein überzeugter Papstanhänger und wollte nichts mit den Lehren des reformatorischen Glaubens zu tun haben. Er war sogar der Meinung, die Reformer hätten die Flammen verdient, in denen sie verzehrt wurden.
Doch Gott hatte einen Plan für Calvin und wusste ihn zu erreichen. Calvin hatte einen Vetter namens Olivetan, ein Waldenser, der für sein Volk die Bibel ins Französische übersetzt hatte.
Wie alle waldensischen Jugendliche wurde Olivetan als Missionar ausgesandt, um an den Universitäten und wo immer möglich das Evangelium zu verbreiten. Eine Weile befand er sich in Paris und traf dort seinen Vetter Calvin. So kamen auch die religiösen Geschehnisse jener Zeit zur Sprache.
Eines Tages machte Olivetan eine eindringliche Bemerkung gegenüber Calvin: “‘Es gibt nur zwei Religionen in der Welt‘, sagte Olivetan, der Protestant, ‚die eine ist die, welche die Menschen erfunden haben und nach der die Menschen sich durch Zeremonien und gute Werke retten; die andere ist die Religion, welche in der Bibel offenbart ist und die lehrt, dass die Menschen nur durch die freie Gnade Gottes selig werden können.‘“
„‚Weg mit euren neuen Lehren!‘ rief Calvin. ‚Bildet ihr euch ein, dass ich mein ganzes Leben lang im Irrtum gewesen bin?‘“ Der Große Kampf, 220.
Doch Calvins heftige Reaktion trug nur dazu bei, das ser später über Olivetans Bemerkung nachdachte. Je mehr er versuchte, sie zu vergessen, desto mehr beschäftigte sie ihn. Ihn überkam das Bewusstsein seiner Sünde und es schien stets dunkler um ihn zu werden. Er versuchte Buße zu tun und allen Forderungen der Kirche nachzukommen, doch nichts half.
Während Calvin noch diese vergeblichen Kämpfe durchlebte, sah er eines Tages, wie ein Protestant öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Der Friede auf dem Angesicht des Märtyrers erstaunte ihn im Vergleich zu der Verzweiflung und Dunkelheit, die in seiner eigenen Seele herrschten. Er wusste, dass die Ketzer ihren Glauben auf die Bibel gründeten. So beschloss er, diese einmal selbst zu lesen. In der Schrift fand er einen liebenden Jesus und übergab sein Herz schließlich Christus. Anstatt die katholische Kirche zu verteidigen, lehrte er nun das Evangelium von Haus zu Haus in Paris. Still verrichtete er sein Werk. Gott bereitete ihn auf ein späteres, bedeutenderes Werk vor. Doch schließlich wurde auch er verdächtigt. Als Beamte bei ihm zur Tür hereinkamen, um ihn wegen Ketzerei zu verhaften, flüchtete Calvin durch ein Hinterfenster und floh aus Paris, um das Evangelium in den ländlichen Gebieten zu verkünden.
Wikipedia Article on John Calvin
Wikipedia Artikel über Johannes Calvin
Doch ein unkluges Ereignis änderte den Kurs der Reformation in Frankreich. Der König schwankte noch zwischen dem katholischen und dem protestantischen Glauben, als eines Nachts einige Protestanten, die mit der Reformation in Deutschland und anderen Ländern Schritt halten wollten, beschlossen, in ganz Paris Plakate aufzuhängen. Ein solches Plakat wurde auch an der Tür des königlichen Schlafzimmers befestigt. Ob es ein Freund oder Feind der Reformation dort aufhängte, ist nicht bekannt.
Doch das spielte ohnehin keine Rolle. Die Anhänger des Papstes nutzten die Situation aus. Sie behaupteten, die reformatorischen Lehren würden zum Zusammenbruch der Gesellschaft führen und drängten den König, sich der Reformation entgegenzustellen. Der König stellte sich auf die Seite der Papstanhänger, was schließlich zu der grausamen Bartholomäusnacht führte, als in einer Nacht tausende Protestanten in Paris kaltblütig niedergemetzelt wurden. Diese unbarmherzige Grausamkeit wurde drei Monate lang im gesamten Land fortgesetzt. Drucker, Schreiber, Gelehrte, Professoren, Handwerker und sogar einige Adelige verschwanden plötzlich. Viele Häuser standen leer. Rom beraubte Frankreich seiner intelligentsten Gemüter, fähigsten Gewerbetreibenden und arbeitsamsten Bürger.
Wikipedia Article on the Affair of the Placards
Wikipedia Artikel über Affaire des Placards
Wikipedia Article on the St. Bartholomew’s Day massacre
Wikipedia Artikel über Bartholomäusnacht
Schließlich verließ Calvin Frankreich und machte auf das Anraten William Farels, der inzwischen in Genf lebte, diese Schweizer Stadt zu seiner Heimat und Wirkungskreis. In Frankreich gab es nur noch wenig reformatorischen Einfluss. Die Papstanhänger freuten sich. Doch das unglückliche Frankreich sollte bald den Fluch seiner Ablehnung der Schrift samt ihrem Einfluss auf die Gesellschaft verspüren.
Die Folgen der Bartholomäusnacht waren haarsträubend. Nicht nur verschwanden die Protestanten, weil sie niedergemetzelt oder verbannt wurden, sondern auch der Einfluss der Bibel auf die Gesellschaft verschwand. Während sich die Papstanhänger über das Blutbad freuten und der Papst eine Medaille zum Gedenken an diese Grausamkeit prägen ließ, sollte Frankreich samt seiner ganzen Gesellschaft nun die schlimmen Folgen der Ablehnung der Heiligen Schrift erleiden. Alles musste leiden aufgrund der Verwerfung von Gottes Wort.
Franz I war verantwortlich für die Förderung des Bildungswesens in Frankreich. Er liebte intellektuelle Leistungen. Die Reformation brachte intellektuelle Bildung mit sich, was Francis mit Wohlwollen sah. Dies war einer der Gründe, warum er die Reformation duldete. Ihm gefiel die intellektuelle Herausforderung, die die reformatorische Bibel nach Frankreich brachte, insbesondere gegen die Dogmen der katholischen Kirche und die untätigen Mönche. Vielleicht beobachtete er gerne ihr Unbehagen, wenn ihre Unwissenheit aufgedeckt wurde.
Doch der fanatische Eifer der päpstlichen Anhänger war stärker als sein Wunsch nach intellektueller Freiheit. Franz stellte sich auf ihre Seite, weil sie starken politischen Druck auf ihn ausübten, und so legte sich eine intellektuelle Trägheit auf Frankreich. Die edelsten Gemüter waren entweder ermordet oder in andere Länder verbannt worden. Frankreich hatte an der Schwelle großen Bildungsfortschritts gestanden. Es hätte führend in Erkenntnis und Weisheit sein können. Doch da die Nation die protestantische Bibel ablehnte, verfiel sie nun der Finsternis.
Es gibt noch eine weitere Lektion hier. Intellektuelle Bildung schützt eine Gesellschaft nicht vor Fanatismus, Intoleranz und Verfolgung. In unserer heutigen Zeit voll großen Lichts und intellektueller Leistung sind auch wir nicht mehr gefeit gegen emotionale Manipulation und Fanatismus wie einst Frankreich. Wird das Volk durch eine Krise unter Druck gesetzt, kann es mit Leichtigkeit beherrscht und manipuliert werden, um Dinge zu tun, die es sonst nie tun würde.
Lest dazu das zwölfte Kapitel in dem Buch Der Große Kampf, “Die Reformation in Frankreich.“
Durch die Bibel sowie die intellektuelle Bildung erfreute sich Frankreich auch wirtschaftlicher Vorteile. Die Bibel hätte wie schon in anderen reformatorischen Ländern die Wirtschaft verbessert. Doch nun wollte Frankreich keinen Nutzen daraus ziehen.
Es gab noch viele weitere Konsequenzen. Denkt nur daran, wie sich die große Reformation auf jene Länder auswirkte, die sie annahmen. Das größte Werk der protestantischen Reformation war nicht der Freimut und die Tapferkeit der Reformatoren, so wichtig diese auch waren. Das größte Werk der Reformation war es, dem gewöhnlichen Volk die Bibel in ihrer eigenen Sprache zu geben. Rom war entsetzt und reagierte mit desto größerer Gewalt. In den reformatorischen Ländern bewirkte die volkssprachliche Bibel in den Händen des Volks eine mächtige, grundlegende Veränderung in der gesamten Gesellschaft.
Viele Bürger aus dem gewöhnlichen Volk waren ungebildet und konnten die Bibel weder lesen noch verstehen. Sobald sie jedoch die Möglichkeit erkannten, das heilige Wort Gottes selbst lesen zu können, waren sie überaus motiviert, erneut die Schule zu besuchen, d.h. die Abendschule, um dort lesen zu lernen. Abendschulen wurden in den protestantischen Ländern sehr wichtig, da stets mehr junge und alte Menschen die Bibel verstehen wollten.
Als die Menschen lesen lernten, verbesserte dies ihre intellektuellen Fähigkeiten. Sie konnten effektiver denken und mit dem Verständnis der Lehren des Wortes Gottes erkannten sie, dass die Priester sie Irrtum gelehrt hatten. Und oh, welcher Schrecken! nun konnten sie die Lehren der römischen Priester in Frage stellen. Dies gefiel den Priestern gar nicht, denn viele von ihnen waren mit der Schrift nicht bewandert und widerholten lediglich die päpstlichen Dogmen. Doch obwohl sich die Priester von den Lehren der Schrift bedroht fühlten, ahnten sie nicht, dass Gott eine Bewegung begonnen hatte, die den großen päpstlichen Thron in den Herzen der Menschen stürzen würde.
Solche verbesserten intellektuellen Fähigkeiten bewirkten viel für de Menschen in protestantischen Ländern. Sie konnten andere Bücher lesen und ihren Verstand weiter entwickeln. Sie konnten arbeitssparende Geräte erfinden, um die Produktivität zu steigern. Diese neue Wirtschaftlichkeit ließ ihnen mehr Zeit für ihre Familien oder um ihr Leben zu verbessern.
Die bessere Produktivität stärkte die Wirtschaft sowohl für die einzelnen Familien wie für die ganze Nation. Die verbesserten Umstände ließen eine Mittelklasse entstehen, die schließlich das Lehnswesen zu Fall brachte, das von den Herrschern und der katholischen Kirche dominiert wurde. All dies hatte die Bibel bewirkt. Seit jeher war es Roms Absicht, die Bibel mit Aberglauben und die biblischen Wirtschaftsgrundsätze mit denen des Papsttums zu ersetzen. Es war Roms Absicht, das Volk in Unwissenheit über die Bibel zu halten und dadurch eine soziale Wirtschaft zu gestalten, die das Volk in Armut und Mühsal halten würde.
Denken wir ein wenig mehr über die wirtschaftlichen Folgen nach. Bis zur Reformation gab es nur zwei Volksschichten – die Reichen und die Armen. Überall herrschte Unterdrückung. Die Reichen unterdrückten die Armen; die Armen hassten die Reichen. Den Reichen einschließlich dem Klerus floss alles in den Schoß, denn so war die Gesellschaft organisiert. Damit hatten sie auch keinerlei Motivation, ihre Resourcen in die allgemeine Produktivität der Gesellschaft zu investieren.
Andererseits verwandten die Armen ihre gesamte Zeit und Kraft darauf, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten – für Kleidung zum Anziehen, Nahrung auf dem Tisch und ein Dach über ihrem Kopf. Mehr hatten sie nicht. Und oft reichte das nicht einmal aus. Daher stagnierte das Lehnswesen an den meisten Orten. Doch mit der Einführung der Bibel und dem Entstehen der Mittelklasse änderte sich all das in den reformatorischen Ländern. Laut Definition besitzt die Mittelklasse mehr Geld als was für die Grundbedürfnisse des Lebens benötigt wird. Dieses Geld können sie verwenden, um ihre Lebensumstände zu verbessern oder in Bildung, Erfindungen, oder Geschäfte zu investieren, wodurch ihr Wohlstand weiter wächst.
Die Entstehung der Mittelklasse als Resultat der Einführung der Bibel in die Gesellschaft ließ den Wohlstand der Menschen in den protestantischen Ländern wachsen, was die Menschen zu größerer Motivation, Produktivität und Unabhängigkeit anleitete. Dies bewirkte Freiheit in verschiedenstem Sinne.
Die Reformation bewirkte eine Synergie und wirtschaftliche Macht, die die protestantischen Länder unabhängiger von Rom machten. Sie waren nun fähig, ihre eigene Innen- und Außenpolitik ohne Roms Einmischung aufzustellen und auszuüben. Auch eröffneten sich neue Handels- und Industriemöglichkeiten. Verschiedene Erfindungen erleichterten das Reisen und ebenso die Kommunikation. Im Vergleich zur heutigen Zeit waren diese Dinge noch recht primitiv. Damals jedoch stellten sie große Fortschritte dar.
Denken wir nur einmal an die Erfindung der Druckerpresse. Die Druckerpresse veränderte die Kommunikation drastisch. Statt auf einen mündlichen oder handschriftlichen Bericht angewiesen zu sein, konnten nun Bücher, Zeitungen und andere Literatur erstellt werden, um das gewöhnliche Volk über kürzliche Ereignisse und Ideen politischer und religiöser Art zu informieren. Dies zog die Aufmerksamkeit des Volks auf sich. Nun konnten sie sich im politischen Leben der protestantischen Nationen engagieren. Die Lehren der Bibel beeinflussten die Politik dieser Nationen. Politische Unterstützung wird von der Wahrheit selbst weder gewünscht noch benötigt, andererseits aber beeinflusst sie das politische Wesen der Gesellschaft, wenn die Menschen nach ihren Grundsätzen leben. Die einzige Möglichkeit, wie die Menschen die Bibel bei sich zu Hause und in ihrem Herzen haben konnten, war durch die Druckerpresse, die den Bücherdruck für da gewöhnliche Volk günstiger und leichter erhältlich machte. Nun konnte sich fast jeder eine Bibel leisten.
Die protestantische Reformation stillte einen großen Hunger nach einem sinnvollen und persönlichen geistlichen Leben in den Herzen der Menschen. Das römisch-katholische System war auf dem Konzept religiöser Rituale gebaut, das den Priestern zufolge die Grundlage ihrer Erlösung darstellte. Nur durch die Teilnahme am Ritual konnte die betreffende Person gerettet werden. Dieses System wurde angetrieben von der Furcht, nicht gerettet zu werden, sollte man nicht an den Ritualen teilnehmen. Dieses System raubte dem Glauben die Liebe und ersetzte diese durch Furcht vor einem rachsüchtigen Gott.
Ob auch heute viele Menschen so denken? Die meisten Menschen wollen eine Religion, die nichts mehr als ein wöchentliches „Ritual“ von ihnen verlangt – zur Kirche gehen, der Predigt zuhören, und nach Hause gehen. Dies widerholen sie eine Woche nach der anderen. Die meisten Protestanten glauben, solange sie regelmäßig zur Kirche gehen und diese durch ihren Zehnten und ihre Gaben unterstützen, seien sie gerettet.
Die Protestanten der Reformation jedoch lehrten, dass Erlösung das Resultat einer innigen Beziehung mit Christus ist. Dies bedeutet, dass die Menschen sich emotional an Gott banden – durch Liebe, nicht durch Furcht. Dies bewirkte eine große Veränderung in den Herzen der Menschen. Nun waren sie frei von der Knechtschaft und Gefangenschaft Roms. Nun konnten sie neue Ideen erforschen, mit neuen Erfindungen experimentieren und ihr Schicksal im Leben verbessern. Die Familien wurden stabiler, die Geschäfte wuchsen, die Wirtschaft blühte. Großes Licht schien auf die Menschen, die sich an seinem Glanz freuten.
All dies bewirkte die Bibel in den reformatorischen Ländern. Sie veränderte sogar die Ansicht der Menschen über sich selbst und ihr Eigentum. Sie hielten ihre Häuser und Gärten nun sauber und gut instand und respektierten den Besitz anderer Menschen. Die Stumpfheit und intellektuelle Trägheit des Mittelalters wurde von Begeisterung und Herausforderung ersetzt. Ihre Herzen waren erfüllt von Interesse an einem Leben, das nun Sinn und Zweck hatte. Nun hatten sie einen Grund für ihre Existenz. Sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen.
Frankreich jedoch verwarf all dies. Dieses Land verlor seine Verbindung zur Reformation. Während sich die anderen nordeuropäischen Länder im Licht der Wahrheit Gottes freuten, ermattete Frankreich in mittelalterlicher Finsternis. An der Schwelle großen Fortschritts, intellektueller Erleuchtung, industrieller Entwicklung, wirtschaftlicher Wandlung, sozialer Stabilität und wahrer Freiheit, schlug Frankreich seine Gelegenheit in den Wind. Während die protestantischen Nationen die ersten Freuden der Freiheit erfuhren, ließ Frankreich sich erneut binden und in den Sumpf mittelalterlichen Aberglaubens und moralischen Verfalls ziehen.
In dem Buch Der Große Kampf lesen wir auf S. 229-231: „Schrecklich war die Finsternis des Volkes geworden, welches das Licht der Wahrheit verworfen hatte. ‚Die heilsame Gnade‘ war ihm erschienen; doch Frankreich hatte sich, nachdem es ihre Macht und Heiligkeit geschaut, nachdem Tausende von ihrem göttlichen Reiz gefesselt, Städte und Weiler von ihrem Glanz erleuchtet worden waren, abgewandt und die Finsternis dem Licht vorgezogen. Es hatte die himmlische Gabe von sich gewiesen, als sie ihm angeboten wurde. Es hatte Böses gut und Gutes böse geheißen, bis es ein Opfer seiner hartnäckigen Selbsttäuschung geworden war …“
“Die Reformation hatte der Welt eine allen zugängliche Bibel angeboten, indem sie das Gesetz Gottes aufschloss und seine Ansprüche auf das Gewissen des Volkes geltend machte. Die unendliche Liebe hatte den Menschen die Grundsätze und Ordnungen des Himmels entfaltet. Gott hatte gesagt: ‚So behaltet’s nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Völkern, wenn sie hören werden alle diese Gebote, dass sie müssen sagen: Ei, welch weise und verständige Leute sind das und ein herrlich Volk!‘ 5.Mose 4,6. Als Frankreich die Gabe des Himmels verwarf, säte es den Samen der Gesetzlosigkeit und des Verderbens; und die unausbleibliche Entwicklung von Ursache und Wirkung gipfelte in der Revolution und der Schreckensherrschaft.“
Die Verderbtheit der Priester bewirkte den moralischen Verfall der Gesellschaft, denn das Volk kommt nicht höher als seine Führer. Der Maßstab der Frömmigkeit war überaus niedrig. Zügellosigkeit, Laster und Verbrechen verbreiteten sich rasch in Frankreich, während sie in den protestantischen Ländern abnahmen.
Die Inquisition setzte ihr Werk fort, um soziale Unruhen zu stiften. Wo immer möglich wurde das Licht der Freiheit ausgelöscht. Die Inquisition sorgte dafür, dass sich die Menschen selbst innerhalb ihrer Familien voreinander fürchteten. Allein schon der Ketzerei verdächtigt zu werden reichte aus, um von der Inquisition als schuldig erklärt und gemäß der Aufrichtigkeit seiner Buße bestraft zu werden. Eine unterschwellige Furcht herrschte in den Herzen der gewissenhaftesten und gutartigsten Menschen. Eine solche soziale Unsicherheit führt immer zu sozialer Unruhe.
Während andere Nationen ihre Gesellschaft aufbauten und stärkten, litt Frankreich unter einem schweren Joch – der emotionalen und wirtschaftlichen Last der Geschichte, die das Land niederdrücken würde, bis es schließlich in eine Revolution ausbrechen würde, die beinahe zum Untergang der Nation selbst führen sollte.
Nach der Bartholomäusnacht fand eine dramatische soziale Veränderung statt. Der Verlust der intellektuellsten Bürger Frankreichs lastete schwer auf der Produktivität und der Wirtschaft der Nation. Von den Ermordeten und Geflüchteten hergestellte Produkte und Dienstleistungen waren nunmehr schwer erhältlich. Die noch erhältlichen Produkte waren von schlechterer Qualität, weil sie von weniger fähigen Arbeitern hergestellt wurden. Das allgemeine Leben stand im Zerfall.
Der Verlust der Hugenotten und anderer Protestanten in Frankreich ließ die Nation ohne die Mittel zurück, sich für die wirtschaftliche Konkurrenz mit anderen Ländern wie Deutschland, die Schweiz und die Niederlande zu rüsten. Zudem schwächte die Inquisition Handel, Industrie und das Geschäftswesen. Güter und Dienstleistungen unterlagen der Kontrolle und Beschlagnahmung. Die Inquisition beherrschte die Wirtschaft ebenso wie das Volk. Die nationale Wirtschaft litt darunter und Frankreich hinkte den anderen nordeuropäischen Ländern hinterher.
Eine weitere Ursache der wirtschaftlichen Unsicherheit war die Erpessung der katholischen Kirche. Mittels Furcht und Aberglauben knöpfte Rom dem Volk viel Geld ab gegen die vergebliche Hoffnung, ihre Seelen aus dem Fegefeuer freikaufen zu können. Dies kostete die Menschen viel Geld, für das sie nichts als Gegenleistung erhielten – Geld, dass sie besser darauf verwendet hätten, ihre Lebensumstände zu verbessern oder das Land weiterzuentwickeln.
Auch die französische Landwirtschaft ging zurück. Viele der ländlichen Bauer waren umgebracht oder verbannt worden. Ihr einst fruchtbares und produktives Ackerland lag brach und von Unkraut überwuchert. Ihre Häuser standen leer und verfielen, weil niemand sie instand hielt. Dies bedeutete einen Mangel an Nahrungsmitteln. Die erhältlichen Nahrungsmittel waren entweder teuer oder schlechte Qualität – oder beides. Importierte Waren gab es aufgrund der mangelnden Transportmittel für längere Strecken beinahe nicht, außer in den Grenzgebieten. Neu erfundene Werkzeuge und Ausrüstung waren nicht so leicht erhältlich wie in den protestantischen Ländern, weil kaum einer sie erfinden konnte.
All dies führte zu einer wirtschaftlichen Depression. Paris und andere Orte verfielen der Armut. Stets mehr Menschen wurden Sozialhilfeempfänger und verlangten Unterstützung vom Staat. Paris wurde zu einer großen Sozialstation. Noch immer gab es nur zwei Gesellschaftsschichten, die Reichen und die Armen, was zu vielen sozialen Missständen und Verbrechen führte, wie z.B. Diebstahl, Überfälle und Raub, Gewalt und andere Verbrechen. Paris wurde ein Beispiel dessen, was geschieht, wenn sich der Großteil des Volkes in extremer Armut und Not befindet. Die Mittelklasse, die sich in anderen reformatorischen Ländern entwickelte und deren Wirtschaft antrieb, entstand in Frankreich nicht während dieser Zeit.
Lesen wir ein Zitat aus dem Großen Kampf, S. 279, über die Wirtschaft in jener Zeit: „Mit der Flucht der Hugenotten geriet Frankreich in allgemeinen Verfall. Blühende Fabrikstädte gingen zugrunde, fruchtbare Strecken verfielen in ihre ursprüngliche Wildnis, geistiger Stumpfsinn und sittlicher Verfall folgten einer Zeit ungewöhnlichen Fortschritts. Paris wurde ein ungeheures Armenhaus; man sagt, dass beim Ausbruch der Revolution 200.000 Arme um Unterstützung von der Hand des Königs nachsuchten.“
Zu Anfang der Reformation befand sich Frankreich an der Schwelle zur Freiheit im Licht des Evangeliums. Persönliche Rechte und Freiheit hätte es in Frankreich ebenso wie in anderen Nationen gegeben, hätte es die Bibel angenommen und sie ihr Werk tun lassen. Statt wachsenden persönlichen Rechten und Freiheit hatte Frankreich jedoch seine Gelegenheit versäumt und das französische Volk verblieb in Knechtschaft gegenüber seinen nationalen und geistlichen Führern. Unter diesen Umständen blühte das Lehnswesen.
Auch das Gerichtssystem war korrupt. Bestechungsgelder ließen sich leicht anbieten und die Richter trafen Entscheidungen, die ihnen oder ihren Freunden zugute kamen. Auch hatten sie eigennütziges Interesse daran, die Kirche zu schützen. Das Rechtssystem war zugunsten der Reichen und zur Unterdrückung der Armen organisiert. So verlor das Volk jegliches Vertrauen in das Rechtssystem. Es war ja offensichtlich, dass es in keinster Weise gerecht war. Gerade zu der Zeit, als die reformatorischen Länder ihre Gerichtshöfe und Rechtssysteme verbesserten, fiel Frankreich in sein mittelalterliches System zurück.
158 Jahre lang wirkten diese Zustände wie eine Droge auf das französische Volk. Es war wie benommen. Unterschwellig wuchs jedoch die Verzweiflung und Erbitterung. Das Volk wollte die Unterdrückung von sowohl Kirche und Staat abschütteln. Allmählich erkannten die Menschen, dass ihnen weder die politische noch die religiöse Ordnung halfen. Schließlich erkannten sie, dass sie zu ihrem eigenen Nachteil von der Kirche kontrolliert wurden. Es war, als ob sie ihnen das Geld aussaugte und ihnen nichts oder nur sehr wenig im Gegenzug dafür gab.
Kurz nach Beginn der Reformation kam der Jesuitenorden nach Frankreich. Der Protestantismus wurde im ganzen Christentum von diesem Feind bedroht. Über die Jesuiten lesen wir im Großen Kampf auf S. 234: „Um diese Zeit wurde der Jesuitenorden gestiftet, der grausamste, skrupelloseste und mächtigste aller Verteidiger des Papsttums. Von irdischen Banden und menschlichen Beziehungen abgeschnitten, den Ansprüchen natürlicher Neigungen abgestorben, die Vernunft und das Gewissen völlig zum Schweigen gebracht, kannten seine Mitglieder keine Herrschaft, keine Verbindung als nur die ihres Ordens und keine andere Pflicht als die, seine Macht auszudehnen. Das Evangelium Christi hatte seine Anhänger befähigt, ungeachtet der Kälte, des Hungers, der Mühe und Armut Gefahren zu begegnen und Leiden zu erdulden und das Banner der Wahrheit angesichts des Kerkers, der Folter und des Scheiterhaufens hochzuhalten. Um diese Männer zu bekämpfen, begeisterte das Jesuitentum seine Anhänger mit einem fanatischen Glaubenseifer, der ihnen die Möglichkeit gab, gleiche Gefahren zu erdulden und der Macht der Wahrheit alle Waffen der Täuschung gegenüberzustellen. Durch ein Gelübde an ständige Armut und Niedrigkeit gebunden, richtete sich ihr Streben darauf, Reichtum und Macht zu erlangen, um beides zum Sturz des Protestantismus und zur Wiederherstellung der päpstlichen Oberherrschaft zu verwenden.“
Meint ihr, die Jesuiten streben heute noch stets nach dieser Absicht? Gewiss. Und sie waren bereits sehr erfolgreich darin, den Protestantismus zu zerstören. Lest nur einmal, was sie selbst dazu schreiben. Auf ihren eigenen Webseiten rühmen sie sich z.B. der Tatsache, dass die Herrscher der Nationen und Regionen der Erde, wie z.B. der Europäischen Union, von ihnen ausgebildete Männer sind, die ihre Ziele unterstützen, wie wir bereits früher einmal dokumentiert haben.
Pope hopes for 2013 of peace, slams unbridled capitalism
Ich lese weiter aus dem Großen Kampf, S. 235: „Unter den verschiedensten Masken bahnten sich die Jesuiten ihren Weg zu Staatsämtern, arbeiteten sich zu Ratgebern der Könige empor und leiteten die Politik der Nationen. Sie wurden Diener, um als Spione ihre Herren zu überwachen. Sie errichteten Hochschulen für die Söhne der Fürsten und Adligen und Schulen für das gewöhnliche Volk und brachten die Kinder protestantischer Eltern dahin, daß sie päpstlichen Gebräuchen huldigten … Rasch breitete sich die jesuitische Bewegung über ganz Europa aus, und wohin sie auch kamen, bewirkten sie eine Wiederbelebung des Papsttums.“
Als die Jesuiten Frankreich inflitrierten und ihr despotisches Werk begannen, geriet Frankreich in noch teuflischere und schwächendere Umstände. Der Große Kampf beschreibt ihr Werk in Frankreich mit folgenden aussagekräftigen Worten auf S. 279: „Nur der Jesuitenorden blühte in der verfallenen Nation und herrschte mit fürchterlicher Willkür über Kirchen und Schulen, über Gefängnisse und Galeeren.“ Die Jesuiten setzten die Inquisition wieder in Frankreich ein kraft einer päpstlichen Bekanntmachung, die dieses schreckliche Strafgericht ermächtigte. Die Jesuiten sorgten dafür, dass alles irgend Mögliche getan wurde, um die sog. „Ketzerei“ in Frankreich auszutilgen. Volk und Nation wurden zu einer kriecherischen Untertänigkeit gegenüber der Kirche gezwungen. Die Bibel hatte keinen Platz im Leben der Nation.
Dieser Zustand hielt für rund 150 Jahre nach der Verfolgung der Reformatoren in Frankreich an. Am 21. Januar 1793 brach dann die Revolution in Frankreich aus.
„Der in Frankreich viele Jahrhunderte lang gegen die Bibel geführte Kampf erreichte in den Geschehnissen der Revolution seinen Höhepunkt. Jener schreckliche Ausbruch war die unausbleibliche Folge der von Rom geübten Unterdrückung der Heiligen Schrift. Er bot der Welt das schlagendste Beispiel von der Wirkung der päpstlichen Politik: eine Darstellung der Folgen, auf die die Lehren der römischen Kirche mehr als ein Jahrtausend zugesteuert hatten.“ Der Große Kampf, S. 266
Jahrhundertelang kämpften Wahrheit und Irrtum um die Oberhand in Frankreich. Da die Bibel aus der Gesellschaft entfernt wurde, errang der Irrtum schließlich den Sieg. Dieser Vorgang endete in Anarchie.
Die französische Revolution wurde bereits in der Schrift vorausgesagt. In Offenbarung 11:3-11 lesen wir von den zwei Zeugen, dem Alten und dem Neuen Testament. “Und ich will meinen zwei Zeugen geben, dass sie weissagen werden 1260 Tage lang, bekleidet mit Sacktuch.”
Dies bezieht sich auf die 1260 Jahre päpstlicher Vorherrschaft während des Mittelalters. Die zwei Zeugen waren mit Sacktuch bekleidet, da es sich um eine Zeit der Verfolgung der treuen Nachfolger Jesu handelte, die den Anweisungen der Bibel gemäß lebten. Sie legten ihr Zeugnis ab durch den Dienst solcher Menschen wie die Waldenser.
Verse 7-8: “Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und sie töten. Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die im geistlichen Sinn Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt worden ist.”
Dies bezieht sich auf die Ereignisse in Frankreich und besonders in Paris zur Zeit der Revolution, als die Bibel verboten und die Nation vom Atheismus ereilt wurde. Sodom symbolisiert Zügellosigkeit, Ägypten symbolisiert den Atheismus.
“Und viele aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen werden ihre Leichname sehen, dreieinhalb Tage lang, und sie werden nicht zulassen, dass ihre Leichname in Gräber gelegt werden. Und die auf der Erde wohnen, werden sich über sie freuen und frohlocken und werden einander Geschenke schicken, weil diese zwei Propheten diejenigen gequält hatten, die auf der Erde wohnen. Und nach den dreieinhalb Tagen kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße, und eine große Furcht überfiel die, welche sie sahen.“
Dies bezieht sich auf die Zeit, als die Bibel nach dreieinhalb Jahren grausamer, blutiger Revolution wieder geduldet wurde.
Betrachten wir nun die Zustände zur Zeit der Revolution im Licht unserer heutigen Zeit.
Wie heute gab es auch damals viel Korruption unter den katholischen Priestern. Denken wir nur an die Sexskandale der Kirche, die überall auf der Welt ans Licht kommen, ebenso die Bankenskandale des Vatikans, die in den letzten zwei Jahren öffentlich aufgedeckt wurden, sowie das kürzliche Streben des Vatikans nach globaler Macht. Aus all diesen Dingen wird ersichtlich, dass sich das Wesen des Papsttum nicht geändert hat.
Vor der französischen Revolution hatte der Klerus die Regierung kontrolliert und sie zugunsten der katholischen Kirche und der Geistlichkeit in Frankreich manipuliert. Neuere päpstliche Enzykliken und Äußerungen machen deutlich, dass das Papsttum nach dieser Art Beziehung zu den Nationen auf der ganzen Welt strebt. In den letzten fünfzig Jahren haben mindestens drei Päpste zu einer globalen Wirtschaft aufgerufen, die von einer kleinen Gruppe einzelner Personen mit der nötigen moralischen und ethnischen Macht kontrolliert werden soll. Damit kann nur das Papsttum selbst gemeint sein. Es kann sich nicht um eine rein politische Einheit handeln. Diese Päpste verlangen nichts anderes als die Kontrolle über die Weltwirtschaft. Natürlich wissen sie, dass sie damit auch die Kontrolle über die globale Politik erlangen.
Die Zustände in Frankreich zur Zeit der Revolution waren den heutigen Geschehnissen in vielen Ländern sehr ähnlich.
Die Ärmsten des Volks litten an Hunger und Unterernährung. Sehen wir dieses Problem in den ärmeren Ländern dieser Welt auch in unserer Zeit?
Auch die Moral stand auf einem Rekordtief. Hört auf diesen Bericht aus dem Großen Kampf, S. 271: „Frankreich zeigte die Merkmale, die Sodom besonders gekennzeichnet hatten. Während der Revolution herrschte ein Zustand sittlicher Erniedrigung und Verderbtheit ähnlich dem, der einst den Untergang über die Städte Sodom und Gomorra brachte.“
Die Homosexualität war in Frankreich weit verbreitet. Der Zügellosigkeit, dem Ehebruch und andere Formen der Unmoralität wurden freier Lauf gelassen. Die Gesellschaft bot dem Ausleben lüsterner Begehren wann und mit wem man wollte keinerlei Beschränkung. In den Jahren nach der Verfolgung und Flucht der Protestanten gerieten die Familien in Gefahr. Ohne Zweifel wurde Druck auf die Regierung ausgeübt, um die homosexuelle Ehe zu legalisieren. Wie das alte Sodom, das sich der sexuellen Revolution rühmte, sollte auch Frankreich zu Beginn der Moderne ein Beispiel dafür werden, was einer Nation widerfährt, verwirft sie die moralischen Grundsätze der Bibel.
Die Ehe galt nicht länger als eine lebenslängliche Bindung, sondern wurde reduziert auf eine vorübergehende Beziehung, die nur wenig mehr Bedeutung als eine geschäftliche Vereinbarung hatte. Tatsächlich wurden Gesetze erlassen, die die Ehe zu einem Vertrag machten, der nach Belieben wieder aufgehoben werden konnte. Die Ehe wurde verspottet und die Gesellschaft rühmte sich anderer Alternativen. Eine berühmte Person nannte die Ehe das „Sakrament des Ehebruchs.“
In seinem Buch über Napoleon und die Revolution in Frankreich macht Sir Walter Scott folgende Bemerkung: “Eng verbunden mit diesen religionsfeindlichen Gesetzen war jenes, welches das Ehebündnis — die heiligste Verbindung, das menschliche Wesen eingehen können, und deren Dauerhaftigkeit am meisten zur Festigung der Gesellschaft beiträgt — auf die Stufe eines rein bürgerlichen Übereinkommens vorübergehender Natur herabwürdigte, welches irgendwelche zwei Personen miteinander treffen und nach Willkür wieder lösen konnten … Hätten böse Geister es unternommen, ein Verfahren zu entdecken, welches auf die wirksamste Weise alles zugrunde richtet, was sich an Ehrwürdigem, Anmutigem oder Dauerhaftem im Familienleben bietet, und hätten sie gleicherzeit die Zusicherung gehabt, dass das Unheil, das sie anzurichten beabsichtigten, von einem Geschlecht auf das andere fortgepflanzt werden sollte, so hätten sie keinen wirksameren Plan ersinnen können als die Herabwürdigung der Ehe.“ Siehe auch Der Große Kampf, S. 271
Außerdem gab es in Frankreich vor der Revolution eine starke feministische Bewegung, besonders in Paris, die Gleichheit der Geschlechter in der zunnehmend chaotischen und gewalttätigen Gesellschaft forderte. Aktivistinnen traten für eine gleiche Stellung mit den Männern ein – für das Recht, Waffen zu tragen und im Militär zu dienen, für Wahlrechte und politische Rechte. Es wurde eine Gesellschaft zur Förderung von Frauenrechten gegründet. Obwohl die Ursache für diese Bewegung berechtigt gewesen sein mag, ging diese feministische Bewegung jedoch wie so oft über die biblische Ordnung hinaus, was zu der starken sozialen Zerrüttung beitrug.
Wikipedia Article on French Revolution Feminist agitation
Dann gab es ein ernsthaftes Problem mit der Nahrungsversorgung aufgrund der mangelnden Landwirtschaft. Nach mehreren Jahren kärglicher Getreideernten gehörte Nahrungsmangel zur Tagesordnung. Dies führte zu drastisch steigenden Lebensmittelpreisen, insbesondere für Brot.
Dies wird auch in unserer Zeit geschehen, wenn die jetzigen Dürren in großen landwirtschaftlichen Gebieten der Welt anhalten. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Bürger, die von staatlicher Unterstützung abhängig sind, um sich wöchentlich ihr Essen kaufen zu können, stark in vielen Ländern, was eine zusätzliche finanzielle Last für die Wirtschaft und die Bürger darstellt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war Frankreich nach zwei verlustreichen, aufeinanderfolgenden Kriegen praktisch bankrott. Frankreichs unwirtschaftliches Finanzsystem konnte die Schulden nicht mehr bewältigen und der Nation wurde ein überaus ungerechtes Steuersystem auferlegt.
Die niedrigeren Volksschichten meinten, der Regierung seien das Elend und die Not des niederen Volks gleich. König Ludwig XVI versuchte, einige Reformen einzuführen und die Kosten der Regierung zu reduzieren, traf jedoch auf Widerstand im Parlament, wodurch er seine Reformen nicht durchführen konnte. Teilweise lag es an der festgefahrenen Politik, dass die Nation in die Revolution getrieben wurde.
Ludwigs Gegner kritisierten seine Regierung oft übertrieben in der Öffentlichkeit, was die öffentliche Meinung gegen die Regierung aufstachelte. Klingt das nicht bekannt?
Das Volk grollte der Alleinherrschaft des Königs und der Vorrechte des Adels. Es grollte auch dem Einfluss der katholischen Kirche über die öffentliche Politik und öffentliche Institutionen und verlangte nach Religionsfreiheit. Das Volk war der zivilen Unterdrückung müde und sehnte sich nach Gleichstellung in der Wirtschaft und Politik. Rasch erreichte der Stand der Dinge den Siedepunkt.
Doch oft ist es eine finanzielle Krise, die das Fass zum Überlaufen bringt. Ludwig der XVI hatte den Thron bestiegen, nachdem sein Vater Ludwig XV das Land beinahe in den Bankrott getrieben hatte. Dieser hatte sich geweigert, sich um die Finanzkrise zu kümmern und von ihm soll die berühmte Aussprache stammen: „Nach mir die Sintflut.“ Sein unverantwortliches Verhalten führte zu den Aufständen der Revolution während der Herrschaft seines Sohnes.
Es wurden verschiedene Steuervorschläge gemacht, besonders um die Reichen einschließlich des Adels und des Klerus zu besteuern, doch keiner von ihnen wurde wirklich durchgesetzt aufgrund verschiedener politischer Widerstände. Dieser politische Aufruhr über die Steuervorschläge schwächte die Monarchie noch zusätzlich.
Wikipedia Article on the French Revolution
Wikipedia Artikel über die Französische Revolution
Frankreich befand sich in einem schrecklichen Zustand. Das Volk war frustriert mit der Regierung und die Regierung mit dem Volk. Die Verzweiflung wurde rasch explosiv.
Zu Beginn der Revolution änderte der König die politische Ordnung und gab dem Volk mehr Wahlmacht als der Adel und Klerus gemeinsam hatten. Das Volk hielt nun die Waage der Macht in der Hand, doch wusste es diese nicht weise zu nutzen. Im Jahr 1793 wurde Ludwig der XVI des Verrats angeklagt; er hätte sich mit einem Feind verschworen, um selbst auf dem Thron zu bleiben. Er wurde mit der Guillotine hingerichtet, ebenso weitere Herrscher und Adelige. Das Blatt hatte sich gewendet. Die Unterdrückten wurden nun zu Unterdrückern mit einer Rache, die keine Grenzen kannte. Das Blut floss in Strömen. Werden die Grenzen des Gesetzes Gottes beiseite gesetzt, können Gesetze von Menschenhand dem menschlichen Zorn keinen Einhalt mehr gebieten.
Während der Schreckensherrschaft war kein Mensch sicher. Nirgends gab es Frieden. Die Führer des einen Tages wurden am nächsten Tag schon verdächtigt, verurteilt und hingerichtet. Gewalt und Lust herrschten unangefochten. Rache war das Motiv für den Tod Tausender und Abertausender. Die Städte Frankreichs waren voll schrecklicher Szenen streitender Mengen, die um Vorrang und Macht konkurrierten. Die ganze Zivilisation wurde in dem allgemeinen Strudel nahezu ausgelöscht.
Als die Herrschaft in die Hände des Anführers der Jakobiner, Maximilien de Robespierre, fiel, nahm die Schreckensherrschaft ihren Anfang. Die Verfassung wurde aufgehoben und rund 40.000 Menschen mit der Guillotine hingerichtet – ohne Verhör oder rechtmäßiger Gerichtsverhandlung. Andere wurden mit Kartätschen niedergemetzelt oder auf leckende Lastschiffe gebracht, die schließlich samt ihren Opfern sanken. Dies war ihre Version außergerichtlicher Tötung. An vielen Orten revoltierten die Menschen und dass allgemeine Chaos führte zu vermehrter politischer Unsicherheit.
Atheistische Mächte gewannen an Macht in Frankreich und verursachten eine gewaltige Verschiebung der Macht von der katholischen Kirche zum Staat. Der Katholizismus wurde öffentlich verleumdet. Gesetze wurden erlassen, die die Macht der Kirche einschränkten, dem Volk den Zehnten abzuzwingen. Kirchliche Besitztümer wurden konfisziert, die Priester wurden vom Staat angestellt und dem Papst wurde die Autorität über Frankreich verweigert. Die kirchlichen Besitztümer stützten die neue Währung, die den Staat unterstützte. Zivile Feiertage ersetzten die kirchlichen Feiertage.
Die Geistlichkeit musste einen Eid der Treue gegenüber der Revolution unterzeichnen, wodurch sie zwischen der Revolution und dem Papst wählen mussten. Nur 24 % der 130.000 Geistlichen unterzeichneten diesen Eid, die anderen wurden verbannt, zwangsdeportiert oder als Verräter hingerichtet.
Im Jahr 1789 und 1790 wurden Gesetze erlassen, welche die klösterlichen Gelübde verboten. Alle religiösen Orden wurden aufgelöst. Kirchen und religiöse Bilder wurden in ganz Frankreich zerstört. Während der Schreckensherrschaft führten die angestrengten Bemühungen, die Gesellschaft vom Katholizismus zu befreien, zum Massaker am Klerus.
Anstelle der Kirche wurde nun eine neue Religion eingeführt. Die Vernunft wurde als neue Gottheit erhöht. Die Anbetung der Vernunft bzw. des Verstandes ist egozentrisch. Der eigene Verstand wird zum einzigen Führer um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, was zu Chaos, Konflikt und Blutvergießen führt.
Wikipedia Article on the French Revolution
Wikipedia Artikel über die Französische Revolution
Lesen wir ein Zitat aus dem Großen Kampf, S. 274: “Die Gottesfurcht, behauptete man, sei nicht der Anfang der Weisheit, sondern vielmehr der Anfang der Torheit. Jegliche Verehrung ausgenommen die der Freiheit und des Vaterlandes, wurde untersagt.” Ein katholischer Bischof sagte öffentlich dem katholischen Glauben ab und gab zu, dass dieser nur ein skandalöser Schwank ist.
In der gesetzgebenden Versammlung wurde eine Zeremonie abgehalten, in der eine verhüllte Frau aufgedeckt und als Göttin der Vernunft angebetet wurde.
Kurz darauf gab es eine öffentliche Verbrennung der Bibel. Bei einer Gelegenheit wurde eine halbverbrannte Bibel auf einen Pfahl gespießt und herumgetragen, wobei sie als Ursprung aller “Torheiten” der Menschheit ausgerufen wurde.
Das Papsttum hatte das Werk begonnen, welches der Atheismus nun vollendete. Roms Politik hatte soziale, politische und religiöse Zustände geschaffen, die Frankreich rasch in den Untergang führten. Die Revolution mit all ihren Schrecken war von der Kirche verursacht worden, welche die Bibel unterdrückt und ihre Anhänger verfolgt hatte. Rom hatte den Verstand der Könige und Herrscher gegen die Reformation vergiftet. Die Revolution richtete ihre Vergeltung nun auf die Urheber dieser Dinge.
Rom hatte behauptet, der protestantische Glaube würde die soziale Ordnung sowie die Religion zerstören und die Herrschaft der Monarchie unterbrechen. Doch die Herrscher Frankreichs erkannten kaum die Folgen dieser Behauptung. Die Lehren der Bibel hätten Frankreich beschützt, ausgeglichen und ihm Freiheit und Wohlstand gebracht. Das Volk hätte das wahre Christentum dann nicht zu Fall gebracht, sondern lediglich die abgefallene Form des Christentums. Doch stattdessen strömte das Blut in Frankreich, weil es die Schrift verworfen hatte.
Rom ändert sich nicht. Seine Grundsätze sind noch immer gleich. Im Namen des Friedens und der Grechtigkeit versucht Rom, die Nationen zu zerstören und sie in Knechtschaft unter seine Kontrolle zu bringen. Lest nur einmal die Enzyklika “Caritas in Veritate” von Papst Benedikt XVI, die ganz offen die Ziele Roms erklärt, die Weltwirtschaft zu kontrollieren. Rom weiß, dass dies zur Unterwerfung aller Nationen unter seine eigene Vorherrschaft führen wird.
ENCYCLICAL LETTER
CARITAS IN VERITATE
Die Grundsätze der französischen Revolution werden auch in unserer heutigen Welt ausgeübt. Der fatale Fehler, der all das Leid über Frankreichs Bürger brachte, war die Leugnung jener einen großen Wahrheit – nämlich dass wahre Freiheit nur in Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes erlangt werden kann. Wer diese Lektion nicht aus der Bibel lernen möchte, kann sie in der Geschichte der Nationen lernen.
Rom trachtet danach, die Nationen wieder unter seine Herrschaft zu bringen wie einst im finsteren Mittelalter. Euer Leben muss mit Christus übereinstimmen, wenn ihr der Bibel treu bleiben wollt. Nehmt eure Bibeln zur Hand und studiert ihre Grundsätze. Sie werden euer Leben veredeln und verfeinern, euch Unterscheidungsvermögen und Zuversicht für die Zukunft geben. Euer ewiges Schicksal hängt davon ab.
Frankreich versäumte seine Gelegenheit, unter den Grundsätzen der Bibel zu gedeihen. Seine Geschichte dient uns zur Lehre, die wir in den letzten Tagen leben, in denen Säkularismus und ungezügelte Gottlosigkeit überhandnehmen. Frankreichs Geschichte offenbart uns die Notwendigkeit des biblischen Einfluisses auf die Gesellschaft durch das Leben derer, die der Schrift folgen. Herrscht Christus in unserem Herzen, werden wir diese Grundsätze ausleben in unserer Familie und in der Gesellschaft. Je weltlicher die Gesellschaft wird, je mehr sie von globalistischen Mächten kontrolliert wird, je chaotische und gottloser sie ist, desto mehr ruft der Meister, Jesus Christus, seine Treuen dazu auf, ihren Mitmenschen seine Gnade und Macht zu offenbaren.
Für weiteres Studium lest das Kapitel über die französische Revolution in dem Buch Der Große Kampf.
Lasst uns beten: Unser Vater im Himmel, danke für die Bibel, die unser Leben in allen Dingen leitet und uns die himmlische Gerechtigkeit offenbart, um uns durch die Waschung der Wiedergeburt und durch die Bibel zu verändern. Lass uns unseren Platz in dieser Welt der Sünde und des Chaos erkennen. Möge deine Liebe uns motivieren, für Christus zu leben und den bösen Mächten dieser Welt entgegenzuwirken, welche die Grundsätze der französischen Revolution neu aufleben lassen. Im Namen Jesu, Amen.
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