Ein Freund Gottes
Pastor Hal Mayer
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Liebe Freunde,
Willkommen bei Keep the Faith Ministry. Schön, dass wir heute wieder gemeinsam Gottes Wort studieren können um zu verstehen, welchen Glauben wir in diesen letzten Tagen haben sollten. Es ist mein Gebet, dass ihr samt euren Familien Gott von ganzem Herzen sucht und diese Botschaft euch in eurem Glaubenswandel stärkt und ermutigt.
Doch zuvor möchte ich euch an unseren Keep the Faith Insider Rundbrief per Email erinnern, der herzerwärmende Berichte über Gottes Vorsehung bei Keep the Faith und im Highwood Gesundheitszentrum in Australien erhält. Dieser Rundbrief ist kostenfrei. Fragt uns einfach danach und sendet uns eure Email Adresse.
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Möge Gott euch durch die heutige Botschaft segnen. Sprechen wir zu Beginn ein Gebet: Unser Vater im Himmel, wir brauchen deinen Heiligen Geist heute, um zu lernen wie Gott zu denken und zu handeln. Wir möchten gerne den Himmel ererben und Jesus im Herzen haben. Wir sehnen uns nach seiner Gegenwart und Liebe. Lehre uns heute durch dein Wort, was es bedeutet, ein Freund Gottes zu sein. Im Namen Jesu, Amen.
Wusstet ihr, dass es nur zwei Gruppen von Menschen auf der Welt gibt? Ja, das ist wahr. Unter all den Milliarden Menschen aus allen Rassen und Nationalitäten, aus unendlich viel unterschiedlichen Persönlichkeiten, gibt es nur zwei Kategorien von Menschen, zwei Gruppen.
Und diese sind leicht zu verstehen. Die eine Gruppe liebt und gehorcht Gott, die andere nicht. Die eine Gruppe besteht aus Freunden Gottes, die andere aus Feinden. Ja, dies ist richtig. Es gibt nur zwei Menschengruppen. Und lasst mich euch sagen, dass ein Mensch jederzeit die Seiten wechseln kann. Doch dies ist eine freie Entscheidung. Sie hat nichts mit der gesellschaftlichen Stellung zu tun, auch nicht mit zeitlichem Erfolg, mit der Rasse, der Abstammung oder Kirchenmitgliedschaft. Ein Mensch kann sich auf sowohl der einen als auch anderen Seite befinden ungeachtet seinem Verhältnis zu diesen Dingen. Lesen wir es in der Schrift nach.
Wir finden den Vers in Jakobus 4,4: “Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!“
Der Apostel beschreibt uns hier also nur zwei Möglichkeiten. Entweder bin ich ein Freund Gottes oder sein Feind. Dies ist für manche Menschen nur schwer annehmbar. Viele sind der Meinung, sie könnten Kirchenglieder sein, und doch dem Evangelium gänzlich entgegengesetzt leben.
Auch Jesus machte eine derartig nachdrückliche und klare Aussage. Mit folgenden Worten aus Matthäus 6,24 zeigt er deutlich den Kontrast auf: „Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“
Denkt daran, Jesus sprach in diesem Vers Gemeindeglieder an. Er sprach jene an, die sich selbst in einem guten Licht sahen, weil sie ja Gemeindeglieder oder in einer religiösen Gemeinschaft geboren waren, die einst Gottes wahre Gemeinde war. Er sagte ihnen, ihre Freundschaft mit der Welt würde zu Feindschaft mit Gott und mit Christus führen, den sie schließlich kreuzigen würden, weil sie Welt mehr als Gott liebten.
Das Evangelium muss also unser praktisches Leben verändern. Es ist umgestaltend, denn wenn wir Christus annehmen, gibt er uns seinen Heiligen Geist ins Herz, um die Liebe Gottes darin auszugießen. Dies lesen wir in Römer 5,5: “Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“
Was bedeutet es also, die Liebe Gottes im Herzen zu haben? Die meisten Menschen würden es so verstehen, dass die Liebe Gottes für den Sünder in dessen Herz kommt und er verspürt, wie Gott ihn liebt. Und wie wahr ist dies! Verspürt ihr auch Gottes Liebe in eurem Herzen?
Gottes Liebe wird jedoch noch auf andere Weise in unsere Herzen ausgegossen. Gottes Liebe äußert sich in dreierlei Weisen. Wenn der Heilige Geist uns Gottes Liebe ins Herz gibt, gibt er uns auch Liebe für Gott und Liebe für unsere Mitmenschen ins Herz. Denn wenn wir die Liebe Gottes erkennen, werden wir zu ihm hingezogen, um ihn auch zu lieben. Es würde keinen Sinn machen zu denken, Gott würde unsere Liebe nicht wollen oder sähe es nicht gerne, wenn wir andere lieben so wie er sie liebt. Das ist die eigentliche Absicht des Evangeliums. In 1 Johannes 4,19 lesen wir: “Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.”“Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.” Römer 5,8.
Doch was ich sagen will ist, dass die Liebe Gottes eine natürliche Reaktion im Herzen verursacht – nämlich erwiderte Liebe. Gott liebt uns zuerst. Bis er durch den Heiligen Geist seine Liebe in unser Herz gegeben hat, sind wir unfähig, ihn auch zu lieben. Dann jedoch werden wir seine Liebe erwidern. Erkennt ihr das auch in eurer Bibel?
Was meint ihr, welche Menschengruppe macht die Mehrheit der Weltbevölkerung aus – jene, die Gott lieben oder jene, die in Feindschaft mit Gott stehen, die seine Feinde sind? Ja, es ist wahr, die Mehrheit besteht aus Feinden Gottes. Stellen wir eine noch spitzere Frage: Wie steht es mit der Mehrheit in der Gemeinde? Man sollte doch meinen, die Mehrheit der Christen stünde auf Gottes Seite, schließlich behaupten sie dies als Gemeindeglieder. Doch zu welcher Gruppe gehören sie – zu jenen, die Gott wahrhaft lieben, oder zu jenen, die in Feindschaft mit Gott stehen? Ich wage zu behaupten, dass die meisten Gemeindeglieder in Feindschaft mit Gott stehen, weil sie die Welt lieben. Sie besuchen die Gemeinde, weil es sozial korrekt ist. In ihrem Herzen aber tun sie, was sie wollen.
Aber Pastor Mayer, wie kannst du so etwas nur sagen? Nun, tatsächlich tun Christen noch immer gerne gerade jene Dinge, die ihres Wissens nach gegen Gottes Willen sind. Sie essen noch immer, was sie essen wollen, trinken, was sie trinken wollen. Sie schauen sich ihnen beliebige Dinge an und lesen, was sie lesen wollen – obwohl die Bibel sagt: “Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut – tut alles zur Ehre Gottes!”
Die Feindschaft mit Gott in der Gemeinde besteht meist nicht aus schweren Sünden. Es sind die kleinen, in der Schrift offenbarten Dinge, die nicht mit Gottes Willen übereinstimmen, an denen die Christen hängen und aus denen ihre Feindschaft mit Gott besteht. Sie täuschen sich selbst mit der Annahme, Gottes Freunde zu sein, weil sie ja in die Gemeinde gehen und schön beten, in Wirklichkeit aber sind sie seine Feinde. Vielleicht könnte man sie Freund-Feinde nennen…
Judas war ein Freund-Feind, nicht wahr? Er bekannte, Christus zu lieben, und doch verriet er ihn. Er küsste ihn sogar während seines Verrats. Man kann kein schlimmerer Feind sein als den zu verraten, den man nach außen hin zu lieben behauptet. Doch Jesus bemerkte dies und erklärte es seinen Jüngern, indem er Judas ansprach: “Verrätst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss?” Lukas 22,48.
Natürlich sieht Gott über aufrichtige Unwissenheit seines Willens hinweg. Selbst wenn Menschen grobe Sünden begehen, doch sich in keinster Weise bewusst sind, dass sie wie Feinde Gottes handeln. Seht, wie es in Apostelgeschichte 17,30 steht: “Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun.”
Die Bibel sagt uns viel über unbekannte Sünden. Gott sieht darüber hinweg, dennoch bleibt es Sünde und muss Sühne dafür geschehen. Lesen wir 3 Mose 5,17-19: „Und wenn eine Seele sündigt und irgend etwas von alledem tut, was der Herr verboten hat und man nicht tun soll, auch wenn sie es nicht gewusst hat, so ist sie dennoch schuldig und trägt ihre Schuld. Und sie soll dem Priester einen makellosen Widder von der Herde nach deiner eigenen Schätzung zum Schuldopfer bringen, und der Priester soll für sie Sühnung erwirken wegen ihres Versehens, das sie unwissentlich begangen hat; und es wird ihr vergeben werden. Es ist ein Schuldopfer; gewisslich ist sie an dem Herrn schuldig geworden.“
Die Schrift sagt also, dass Sünde auch dann Sünde bleibt, wenn sie unwissentlich begangen wurde. Unwissenheit ändert nichts an der Tatsache, dass es eine Sünde ist. Doch das Kreuz schenkt Vergebung – selbst jenen, die sich aufrichtig nicht einer Sünde bewusst waren. Gott sei gedankt für das Opfer Christi.
Deshalb sendet er uns Botschafter über den Weg, um unsere Augen zu öffnen, damit wir seine Wahrheit erkennen. Deshalb lenkt er die Umstände, um uns in Berührung mit der Wahrheit zu bringen. Er möchte, dass wir seine Wahrheit für diese Zeit in ihrer Fülle verstehen. Deshalb sendet er verschiedene Menschen, um uns Licht zu geben, damit wir seinen Willen verstehen und wissen, wie wir unser Leben führen sollen. Doch oft lehnen wir seinen Willen ab, weil er uns nicht passt oder weil wir anders erzogen wurden oder einfach, weil er scheinbar keinen Sinn macht. Doch es gibt viele Dinge, die einem verblendeten Verstand keinen Sinn zu machen scheinen, nicht wahr?
Doch natürlich möchte keiner von uns ein Feind Gottes sein. Und noch viel weniger Freund-Feinde. Wir möchten Gottes Freunde sein, Menschen, denen Gott die Macht seines Heiligen Geistes anvertrauen kann.
Die Schlüsselfrage also lautet: Was bedeutet es, Gottes Freund zu sein? Denn sind wir nicht seine Freunde, so sind wir Feinde. Eine andere Option gibt es nicht. Doch Feinde Gottes wollen wir ja nicht sein. Also sollten wir besser verstehen, was es wirklich bedeutet, ein Freund Gottes zu sein.
Die Bibel beschreibt uns die interessante Geschichte eines Mannes, der als Freund Gottes bekannt war. Anhand seines Lebens können wir lernen, welche Art Menschen wir sein sollten, um Gottes Freunde zu sein. Dieser Mann war Abraham. Dass Gott diesen Mann zu einem großen Volk machte bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht die gleichen Grundsätze auch in unserem Leben anwenden könnten. Gott kann aus unserem Zeugnis auch ein großes Volk geretteter Seelen machen, wenn wir seine Freunde sind.
Hören wir, was Gott Abraham in 1 Mose 18,19 sagte. Christus sprach dort zu den Engeln, die in auf seinem Besuch bei Abraham begleiteten, über die bevorstehende Zerstörung Sodoms aufgrund seiner großen Sünde. „Denn ich habe ihn erkannt, damit er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des Herrn bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit der Herr auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat.“
Seht, welch Vertrauen Gott in Abraham hatte, dass er samt seiner Familie „den Weg des Herrn bewahren“ würde und Gott ihm daher seine Verheißung erfüllen könne, ihn zu einem großen Volk zu machen. Es besteht eine Verbindung zwischen dem Bewahren der Wege des Herrn und den Segnungen, die Gott seinen Kindern geben möchte. Es ist von äußerster Wichtigkeit, diese Verbindung zu verstehen.
Was ist “der Weg des Herrn?” Es handelt sich dabei um die Richtung, die wir im Leben einschlagen, um den Pfad für unsere Füße. Es gibt zwei Wege, den Weg des Herrn und den „Weg Kains.“ Habt ihr schon einmal von dem Weg Kains gehört? Wir finden ihn in Judas 11. Hört gut zu: „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich um Gewinnes willen völlig dem Betrug Bileams hingegeben und sind durch die Widersetzlichkeit Korahs ins Verderben geraten!“
Die Bibel macht hier mit nur wenigen Worten zwei gewichtige Aussagen über jene, die keine Freunde Gottes sind. Neben Kain werden hier noch zwei andere Männer genannt, Bileam und Korah. Betrachten wir diese drei Männer einmal etwas genauer.
Beachtet: Der Weg Kains involviert Motive, die mit dem Himmel im Konflikt stehen. Dazu gehören Habsucht, Götzendienst, Sinnlichkeit und freche Anmaßung. Ihr seht, Kain war der Vater der Rebellion und der Verwerfung des Gesetzes Gottes. Die Bibel sagt, er folgte dem „Weg des Herrn“ nicht, sondern ging seinen eigenen Weg. Wenn wir Kains Leben betrachten, finden wir die Wurzel des Bösen im „Weg Kains.“
Kains Weg bestand darin, dem Herrn ein anderes Opfer als das von ihm geforderte darzubringen. Kain meinte es besser zu wissen als Gott. Statt ein Lamm als Brandopfer darzubringen, brachte Kain die Früchte des Ackers. Gott nahm sein Opfer nicht an, so dass er eifersüchtig auf seinen Bruder Abel wurde, dessen Opfer angenommen wurde, und er ihn tötete. Diese Geschichte finden wir in 1 Mose 4.
Adam und Eva, die Eltern Kains, hatten ihm bereits als Kind beigebracht, welche Opfer dem Herrn zu bringen waren. Kain aber war rebellisch, er wollte Gottes Anweisungen nicht gehorchen. Schließlich war er ein sehr erfolgreicher Bauer und meinte, Gott würde die Früchte seiner Arbeit gewiss anstelle eines Lammes annehmen. Gott jedoch verlangte ein Opferlamm aus einem sehr wichtigen Grund. Das Lamm stellte das Opfer Christi am Kreuz dar. Kains Motivation war das selbstsüchtige Verlangen, seinen eigenen Willen zu tun statt Gott zu gehorchen. Anmaßend meinte er, Gott müsse ihn ehren und dennoch segnen, obwohl er Gottes Weg nicht gefolgt war.
Ob es auch heute noch Gemeindeglieder gibt, die zwar Gottes Segen empfangen, nicht aber seinen Anweisungen und seinem Gesetz gehorchen wollen? Gewiss! Der „Weg Kains“ besteht der Bibel zufolge aus Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten. Viele Menschen, ja Milliarden Menschen, möchten viel lieber ihren eigenen Weg gehen, wenn es um Gottesdienst geht. Sie meinen, es sei Gott egal, ob sie nun Bildnisse anbeten, Gottes Namen missbrauchen oder den siebenten-Tags-Sabbat des vierten Gebotes missachten. Sie meinen, es sei nicht wichtig, in Gehorsam gegenüber Gottes Wort zu leben. Der Weg Kains bezieht sich auf falsche Systeme des Gottesdienstes.
So lesen wir z.B. in den Zehn Geboten: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht …“ Und doch tun Milliarden Menschen auf der ganzen Welt genau das. Sie beugen sich vor Buddhas, hinduistischen Götzen und Bildnissen von Heiligen. Freunde, dies ist Kains Weg.
Bileam wollte den irdischen Lohn haben, den Balak ihm für seine Mitarbeit bei der Verfluchung Israels anbot. Er wusste, dies war gegen Gottes Willen, denn solange Israel Gott gehorchte, war es ein gesegnetes Volk. Doch auch er missachtete Gottes ausdrücklichen Willen, weil ihn seine Habsucht nach der Belohnung antrieb. Diese interessante Geschichte einschließlich Bileams Gespräch mit einem stummen Tier befindet sich in 4 Mose 22-24.
Gibt es heute Menschen, die wie Bileam den Mammon mehr als Gottes Wahrheit lieben? Was ist wichtiger: Ein wenig Kompromiss für gegenwärtigen Vorteil, oder Treue gegenüber dem ewigen Gesetz des Himmels?
Korah wiederum widersetzte sich gemeinsam mit Dathan und Abiram kühn dem von Gott erwählten Leiters Israels, Mose. Sie verlangten nach Macht, Einfluss und Anerkennung. Sie verlangten nach etwas, was Gott ihnen nicht zugeteilt hatte. Sie waren Leviten und hatten als solche eine äußerst besondere Stellung im Heiligtumsdienst. Doch ließen sie sich von ihrem Verlangen nach Macht und Stellung antreiben. Sie starben in kühnem Trotz gegen Gottes Autorität. Ihre Geschichte finden wir in 4 Mose 16.
Ihr seht, der „Weg Kains“ bringt viele Probleme mit sich. Die Bibel sagt: „Und Kain ging hinweg vom Angesicht des Herrn.“ 1 Mose 4,16. Er wandte Gott und seinem Gesetz den Rücken zu. Er verdarb sich selbst und seine Kinder. Seine Nachkommen wurden so gottlos, dass Gott schließlich die ganze Welt durch eine Flut vernichten musste. Kain, Bileam und Korah waren alle Freund-Feinde Gottes. Sie gaben alle vor, Gott zu folgen, waren alle Gemeindeglieder. Doch sie befanden sich in Rebellion und schlugen ihren eigenen Weg ein.
Wenn ihr Freunde Gottes seid, werdet ihr den Weg des Gehorsams gegenüber Gottes offenbarten Anweisungen bewandeln. Seid ihr Feinde Gottes, so werdet ihr den „Weg Kains“ beschreiten.
Wie können wir jedoch wissen, was der “Weg des Herrn” ist? Abraham wusste: Der Weg des Herrn ist, ein gerechtes Leben zu führen. Das bedeutet, dass er recht lebte, in Übereinstimmung mit dem Himmel. Er befand sich nicht in Rebellion gegenüber Gott und sein Gesetz. Er tat alles in seiner Macht, um seine Familie und alle seine Hausgenossen, das waren über 1000 Menschen, auf den göttlichen Maßstab hinzuweisen. Dies war die Gemeinde der damaligen Zeit.
“Das Leben Abrahams, des Freundes Gottes, kennzeichnete sich durch genaue Beachtung des Wortes des Herrn.“ Dies steht in dem Buch Conflict and Courage auf S. 49. Das bedeutet es, den „Weg des Herrn zu bewahren.“
Um den “Weg des Herrn” zu bewahren, müssen wir jedoch zuerst Gottes Gesetz in Herz und Sinn haben.
In Psalm 119,11 steht: “Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige.“ Gottes Wort im Herzen zu bewahren bedeutet, danach zu leben und zu tun, was Gottes Wort uns sagt. Wollen wir auf dem Weg des Herrn wandeln, so müssen wir sein Wort kennen. So einfach ist das. Die meisten Christen heute haben jedoch kaum eine Ahnung davon, was Gottes Wort zu sagen hat. Sie hören dem Prediger oder Priester in der Kirche zu, und das war es auch schon. Sie studieren Gottes Wort nicht für sich selbst und können daher nicht wissen, ob das, was sie in der Kirche hören, stimmt oder nicht. Oftmals jedoch stimmt es nicht oder nur teilweise. Oft werden Traditionen gehalten, die nicht mit Gottes Wort übereinstimmen.
Gottes Wort im Herzen zu bewahren bedeutet, seine Worte zu schätzen. So werden sie im Leben umgesetzt, weil wir Gott lieben und stets mehr von seinem Wort im Leben haben wollen.
Doch was ist eigentlich Gottes Wort? Besteht es nur aus den Evangelien oder dem Neuen Testament? Nein. Die Apostel selbst bezogen sich oft und maßgebend auf das Alte Testament. Es war die Grundlage ihres Glaubens. Sie waren nicht der Meinung, das Alte Testament sei nicht länger gültig. Stattdessen sahen sie das Alte Testament in einem neuen Licht. Um Christi willen wurde es nun in seiner rechten Bedeutung verstanden.
Hören wir, was der Apostel Paulus uns über die Gottlosigkeit der heutigen Welt zu sagen hat. Ich lese aus Galater 5,19-26.
Hier nennt Paulus die Werke des Fleisches. Wenn wir darüber nachdenken erkennen wir deutlich, dass sie alle eins der Zehn Gebote brechen: „Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit …“ Diese beziehen sich alle auf das siebte Gebot. Dann steht dort: „Götzendienst, Zauberei …“ Diese beziehen sich auf die ersten zwei Gebote, welche besagen, dass wir keine anderen Götter haben und uns nicht vor Bildnissen beugen sollen. Lesen wir weiter: „Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen …“ Diese beziehen sich alle auf das sechste bis neunte Gebot.
Dann sagt der Apostel: „Wovon ich euch vorraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“
Paulus hält im Epheserbrief also in anderen Worten nicht nur das Gesetz der Zehn Gebote aus dem Alten Testament aufrecht, sondern wendet es auch anders an als die Juden. Die Juden hatten das Gesetz als eine Äußerlichkeit angesehen, während sie innerlich jedoch durch und durch verdorben waren. Paulus wandte Gottes Gesetz direkt auf die Motive und Vorgänge des Herzens an. Ein äußerer Schein des Gehorsams gegenüber Gottes Gesetz ist in Gottes Augen nicht annehmbar, wenn das Herz voll des Bösen ist. Paulus zufolge kann das ewige Gesetz des Himmels keineswegs abgeschafft werden, vielmehr erwartet Gott Herzensgehorsam gegenüber den Zehn Geboten.
Gehorsam ist ein Ausdruck der Liebe und Freude in der Erlösung, die Gott uns durch Jesus Christus gegeben hat. Hört, was er als Nächstes in Vers 22 sagt: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“
Moment einmal. Das ist doch beeindruckend, nicht wahr? Anstelle aus einer Reihe äußerlicher Förmlichkeiten zu bestehen wird das Gesetz ein Gesetz der Liebe, der Freude, des Friedens, und offenbart sich in „Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“ Diese Dinge sind doch Charaktereigenschaften, nicht wahr? Paulus sagt uns also, dass der Heilige Geist das Herz verändert, bis dort nicht länger die Werke des Fleisches bzw. Ungehorsam gegenüber Gottes Gesetz zu finden ist. Stattdessen herrschen dort jetzt Liebe, Freude und Frieden mit allen nachfolgenden Geistesfrüchten. Diese Charaktereigenschaften sind Angelegenheiten des Herzens. So benachdruckt Paulus also den Punkt, dass Gottes Gesetz ins Herz geschrieben werden soll.
Lesen wir in Hebräer 8,10, was Paulus uns über den neuen Bund zu sagen hat. Er zitiert hier den alttestamentlichen Propheten Jeremia: „Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“
Sind wir heute Gottes Volk? Beschreiten wir wie Abraham den Weg des Herrn? Oh Freunde, Paulus bringt es hier auf den Punkt. Er sah, dass das Gesetz nicht am Kreuz abgeschafft wurde, sondern dass es auf neue, lebendige Weise verstanden werden muss. Ist das Gesetz erst einmal im Herzen verankert, wie der Psalmist es im Alten Testament sagt, werden wir es aus Liebe Gott gegenüber halten, der uns Liebe, Freude, Frieden und all die anderen Segnungen schenkt. Es ist völlig unmöglich, sich die Erlösung durch das Halten des Gesetzes zu verdienen. In Römer 1,17 zitiert Paulus den alttestamentlichen Propheten Habakkuk und sagt: „Denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: ‚Der Gerechte wird aus Glauben leben.‘“
Wir können nicht auf dem Weg des Herrn wandeln, die Zehn Gebote halten oder der Bibel in irgendeiner Hinsicht folgen, wenn dies nicht aus Glauben geschieht. Es ist unmöglich, gerecht zu leben, ohne Jesus im Herzen zu haben, selbst wenn man das Gesetz nach außen hin zu halten scheint. Einzig mit Christus im Herzen kann Gottes heiliges Gesetz wahrhaft gehalten werden.
Lesen wir Galater 2,20, dort wird es noch deutlicher erklärt: “Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“
Lebt Christus in uns, so werden wir alles befolgen, was er uns sagt – weil wir ihn lieben. Und tatsächlich ist es Christus in uns, der diese Gerechtigkeit bewirkt, nicht wir selbst. Es ist Christus. Christus wird uns nie dazu führen, das heilige und ewige Gesetz Gottes zu missachten. Ebenso wird der Heilige Geist, der bei jedem wahren Gläubigen weilt, sie nie dazu führen, den Einflüsterungen oder Versuchungen Satans nachzugeben.
In dem Vers heißt es: „Was ich aber jetzt im Fleisch lebe …“ Habt ihr das Wort „Fleisch“ bemerkt? Um welche Zeit handelt es sich dabei? Es handelt sich um die Zeit, die wir in Fleisch und Knochen auf Erden verbringen, unser irdisches Dasein. Hier wird nicht eine zukünftige Zeit beschrieben, in der das Fleisch bzw. der Körper erneuert wird. Es handelt sich nicht um die Zeit, wenn wir im Himmel oder auf der neuen Erde sein werden, sondern beschreibt die Gegenwart. „Was ich aber jetzt im Fleisch lebe …” ist ein Leben voller Freude, weil der Heilige Geist mir seine himmlische Macht schenkt, um die Versuchungen Satans zu erkennen, zu verstehen und ihnen zu widerstehen. Weil Christus in mir lebt, habe ich den Sieg. Weil Christus in mir lebt, habe ich Liebe. Weil Christus in mir lebt, habe ich Freude. Und weil Christus in mir lebt, habe ich auch Frieden. Ich missachte Gottes Gesetz nicht mehr, weil ich nicht länger ein Untertan Satans bin. Ich lebe jetzt für Christus. Es ist Satan, der uns von Gottes Gesetz fortlockt. Er möchte uns zerstören, auf dass wir das ewige Leben nicht ererben mögen. Er möchte unsere Freundschaft mit Gott zerstören. Das wollen wir doch nicht, oder?
Lesen wir, was Paulus uns noch in Galater 5,24 zu sagen hat: „Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.“ In anderen Worten, wer Christus erlaubt, ihm sein Gesetz in Herz und Sinn zu schreiben, hat das Fleisch gekreuzigt. Sie leben nicht länger sich selbst, sondern sie leben für Gott. Sie haben das gleiche Verständnis wie Paulus über Gottes Gesetz.
Lesen wir Vers 25: „Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.“ In anderen Worten, wenn wir den Geist Gottes in uns haben, werden wir auch die Werke des Geistes tun, die zur Fülle der Freude in Christus führen durch den Gehorsamen gegenüber seinem offenbarten Willen.
Kehren wir nun für einige Minuten zurück zum Leben Abrahams. Abrahams Vater lebte mit seiner Familie in Ur in Chaldäa, unweit von Babylon (wo einst der Turm zu Babel gebaut wurde), am südlichen Ende des Euphrats, bevor dieser in den Tigris mündet und dann in den persischen Golf fließt.
Nachdem Gott beim Turmbau zu Babel die Sprachen verwirrt und die Menschen zerstreut hatte, breitete sich der Götzendienst wieder umfassend aus. Inmitten des vorherrschenden Abfalls sah Gott, dass Abrahams Herz ihm zugewandt war. Gott erwählte Abraham als Hüter seines Gesetzes, jener heiligen Orakel für zukünftige Generationen. Satan hatte seit jeher versucht, den wahren Glauben zu verschleiern, doch Gott hatte immer Treue, die ihn repräsentieren würden, stünden sie auch allein. Denkt daran, Gottes wahres Volk ist immer eine Minderheit. Abraham war treu unter den Treulosen, rein inmitten des vorherrschenden Abfalls, er stand fest in der Anbetung des einzig wahren Gottes.
Abraham wusste, Ur in Chaldäa war kein guter Ort für seine Familie. Er wusste, Gott wollte nicht, dass er unter diesen götzendienerischen Menschen weilte. Er sah, wie der Götzendienst benachbarte Familien im Glauben schwächte. So nahm Abram seinen Vater Terah und verließ mit einigen seiner Familienglieder Ur in Chaldäa und zog am Euphrat entlang nordwärts bis nach Haran. Dort ließen sie sich nieder und erlangten Besitz. Es war ein fruchtbarer und angenehmer Ort zum Leben. Doch sein Bruder Nahor und andere Familienglieder waren bereits so im Götzendienst verstrickt, dass sie sich nicht völlig davon lossagen konnten. Als Terah dann starb, erschien Gott Abram und gab ihm konkrete Anweisungen.
In 1 Mose 12,1 lesen wir: “Der Herr aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!” Dann verhieß Gott Abraham, ihn zu einem großen Volk und einem großen Segen zu machen.
Gott wusste, dass Abrahm in seinem Glauben und Gehorsam und in seinem Wandel auf dem Weg des Herrn nicht reifen könnte, solange er nicht frei von seinen früheren familiären Einflüssen war. Er musste getrennt von ihnen sein, damit Gott ihm wertvolle Lektionen lehren und seinen Glauben an Gottes Wege und Wirken stärken konnte. Ihr Einfluss würde sie hindern und der Ausbildung, die Gott für Abraham vorgesehen hatte, im Weg stehen. Ohne Zweifel stritten seine Familienglieder nicht mit ihm, sondern blieben still, während Abraham noch bei ihnen war.
Es muss sehr schwer für Abraham gewesen sein, seinen Freunden und Familiengliedern seine Entscheidung, den Anweisungen Gottes zu folgen, mitzuteilen. Sie verstanden es wohl kaum. Geistliche Dinge müssen geistlich beurteilt werden. Seine götzendienerische Familie und Freunde konnten seine Motive und Handlungen nicht begreifen.
So auch heute. Entscheidet sich jemand, Jesus und allen seinen Anweisungen zu folgen, so fällt es Familiengliedern und Freunden oft sehr schwer, die Gründe für solche Entscheidungen und Handlungen nachzuvollziehen.
Als Abraham ihnen also sagte, Gott hätte ihn angewiesen, sie zu verlassen und fortzuziehen, ohne zu wissen wohin, waren sie gewiss beunruhigt. Ihr könnt euch das Gespräch vorstellen.
“Abram, was tust du da nur?” fragte sein Bruder Nahor. „Warum willst du dein Vaterhaus verlassen. Du hast starke Familienbande. Es ist sicher und angenehm hier. Du hast ein gutes Leben. Warum willst du alleine fortziehen, fort von deiner Familie und deinen Freunden? Du weißt auch nicht, ob du dort, wo du hinziehst, fruchtbares Land findest, oder ob das Klima gesund ist. Du weißt nicht, ob dir die Umgebung zusagt. Du weißt nicht, ob du dort deinen Besitz mehren kannst. Worin willst du denn wohnen, in einem Zelt?“
Abraham muss geantwortet haben: “Aber Gott hat mir das aufgetragen. Auch wenn ich nicht alles verstehe, werde ich doch Gott folgen. Er wird gewiss für mich sorgen.“
“Aber Abram, zu uns spricht Gott nicht, warum sollte er zu dir sprechen? Denkst du, wir seien nicht gut genug, um mit uns zu leben? Bist du etwas Besseres als wir, dass Gott mit dir redet? Komm schon, Abram, das ist eine große Täuschung. Es ist fanatisch.“
Ungezweifelt antwortete Abraham: “Ich habe euch alle aufrichtig lieb, aber ich kann nicht meiner eigenen Bequemlichkeit folgen. Ich muss Gottes Anweisungen folgen. Ich habe sein Gesetz bereits befolgt, und ihr habt mich nicht darin unterstützt. Wie kann ich hier bleiben und so vor meinem Gott leben, wie ich es sollte?“
“Aber Abram, du kannst doch deinen Glauben hier ausleben. Dafür brauchst du nicht einsam fortzuziehen. Du kannst uns helfen, unseren Glauben wieder aufzurichten. Oder willst du etwa deine eigene Religion gründen?“
“Nein, ich werde keine eigene Religion gründen. Ich werde Gottes wahrer Religion folgen.“
“Ja, woher weißt du denn, dass Gott dich von hier fortruft? Du weißt ja nicht einmal, wohin du ziehen sollst? Das ist doch wirklich ein bisschen komisch. Was ist bloß in dich gefahren? Deine Religion macht dich noch verrückt. Du bist verwirrt. Gott verlangt solche extremen Dinge nicht von uns. Stürze dich da nicht unüberlegt hinein, Abram.”
Freunde, der glücklichste Ort auf Erden ist der Ort, den Gott für uns bestimmt hat, selbst wenn unsere Mitmenschen dies nicht verstehen. Im Buch Patriarchen und Propheten lesen wir folgendes auf S. 104-105: „Wie Abraham werden auch heute viele auf die Probe gestellt. Zwar hören sie nicht die Stimme Gottes, die unmittelbar vom Himmel herab zu ihnen spricht, aber er beruft sie durch die Unterweisungen seines Wortes und durch Fügungen im Alltag. Es mag die Forderung an sie herantreten, eine Reichtum und Ansehen versprechende Laufbahn aufzugeben, vorteilhafte, ja sogar innige Verbindungen zu lösen und sich von Verwandten zu trennen, um etwas zu beginnen, das nur Selbstverleugnung, Mühe und Opfer zu verlangen scheint. Aber Gott hat eine Aufgabe für sie, und dabei wären ein bequemes Leben und die Beeinflussung durch Freunde und Verwandte für die Entwicklung der erforderlichen Wesenszüge nur hinderlich.“
Warum tut Gott dies? Freunde, der Grund dafür ist, um zu lernen, sich auf zu verlassen und ihm in allen Dingen zu vertrauen. Er möchte sich uns offenbaren, wie es anders unmöglich wäre. Er „pflügt einen Neubruch“ und verändert unere Umstände in seiner Vorsehung, um uns in unserem Wandel mit Gott auf höhere Ebenen zu führen.
Lesen wir weiter in dem gleichen Buch, S. 105: „Wer würde neue Pflichten übernehmen und unerforschte Gebiete betreten, um Gottes Werk zielbewusst und willig zu tun und um Christi willen Verlust für Gewinn zu rechnen? Wer dies vollbringt, hat Abrahams Glauben und wird mit ihm jene ‚über alle Maßen wichtige Herrlichkeit‘ erleben, welche ‚dieser Zeit Leiden … nicht wert‘ ist. 2 Korinther 4,17; Römer 8,18.“
Der Aufruf an Abraham, seine Familie zu verlassen, war kein kleiner Test, kein geringes Opfer. Doch Abraham hinterfragte Gott nicht. Er zögerte nicht, dem Aufruf Folge zu leisten. Dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an. Er hatte etwas ganz Besonderes mit Abraham vor. Er wollte ihn lehren, was Glaube wirklich ist. Er würde Abraham auch durch einige ernste Situationen führen, damit Abraham Gottes Gedanken recht verstehen könnte, insbesondere seine Motive und die Gründe für das Opfer des kommenden Messias. Aus Haran auszuziehen war nicht gerade ein logisches Vorhaben, doch Abraham war bereit, Gott zu vertrauen. Er war ohnegleichen. Nahors Sohn Lot zog auch mit ihm aus, hatte jedoch nicht diese tiefe Beziehung mit Gott.
Was sagt uns 1 Mose 18,19? Lesen wir es noch einmal. Gott sagte: “Denn ich habe ihn erkannt, damit er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des Herrn bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit der Herr auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat.”
Abraham “pflegte die Religion im Heim. Die Furcht Gottes durchdrang seinen Haushalt. Er war der Priester des Hauses. Er betrachtete seine Familie als ein heiliges, ihm anvertrautes Gut. Sein Haushalt bestand aus über tausend Menschen, die er alle, sowohl Eltern als Kinder, auf den göttlichen Herrscher verwies.“ Conflict and Courage, S. 49.
Denkt einmal darüber nach. Abraham tat weitaus mehr als die meisten Eltern heute mit ihren Kindern tun. Sein erster Gedanke weilte in allem stets bei Gott und seinem Willen. Er hielt vertraute Zwiesprache mit Gott selbst. Und Gott betrachtete ihn als seinen Freund.
Gott sagte: “Ich habe ihn erkannt.” Was bedeutet es, dass Gott ihn kannte? In Amos 3,3 sagt die Bibel: “Gehen auch zwei miteinander, ohne dass sie übereingekommen sind?” Dass Gott Abraham kannte bedeutet, dass die beiden in sehr ähnlicher Weise dachten. Es bedeutet, dass Abraham sein Gemüt und sein Denken an Gottes Denken anpasste. Gewiss beging er auch Fehler, doch er bereute sie und versuchte, Gott noch besser zu verstehen.
Abraham und Gott hatten eine Abmachung miteinander. Dies bedeutet, sie waren der gleichen Meinung in Bezug auf ihre Abmachung. Abraham lernte, Gott so sehr zu vertrauen, dass er alles tat, was in seiner Macht stand, um Gottes Gedanken verstehen zu lernen, damit er mit Gott übereinstimmen könnte. Er war stets bereit, sein Denken zu verändern und anzupassen, wenn er merkte, dass es nicht mit Gott übereinstimmte. Und er lernte, dass er stets glücklicher wurde, wenn er dies tat.
Möchtet ihr lernen, ein Freund Gottes zu sein? Wenn ja, dann müsst ihr lernen, wie Gott denkt, damit ihr euren Verstand und euer Herz seinem Denken anpassen könnt. Ist das einfach? Nein. Es kann nur geschehen, wenn wir Herz und Sinn ihm und seinen Anweisungen völlig widmen.
Wie können wir Gottes Anweisungen lernen? Durch das Studium der Bibel, die uns tiefere Einsichten in das Denken Gottes vermittelt. Studieren wir die Bibel, wird auch unser Denken dadurch verändert. Das ist der Zweck der Bibel. Wenn wir die alttestamentlichen Geschichten lesen, werden wir aus dem Leben jener Menschen, die mit Gott wandelten, Lektionen für unser eigenes Leben ziehen.
Der Vers sagt uns auch, dass Abraham Gerechtigkeit und Recht übte. Die Bibel ist voll an Information in Bezug auf Gerechtigkeit und Recht. Lesen wir nur einmal in den Psalmen oder den Sprüchen. Dort finden wir unglaublich viel über das Denken Gottes. Wollen wir wie Gott denken lernen, sollten wir diese Bücher gut kennen.
Gerechtigkeit und Recht zu üben bedeutet, dass Abraham Menschen anständig und gerecht behandelte. Er ließ keine Kinderunterdrückung zu, dennoch verlangte er Gehorsam von ihnen. Er vereinte Liebe und Gerechtigkeit und leitete seinen Haushalt in der Furcht Gottes. Er unterließ es nicht, die bösen Neigungen seiner Kinder zu korrigieren, auch gab es keine Bevorzugung, keine unkluge Nachsicht. Er ließ nicht zu, dass seine Liebe für seine Familie ihn dazu führte, seine Pflicht zu vernachlässigen, wie es heute so oft der Fall ist. Er unterwies seine Familie in der Furcht und Anbetung Gottes. Er hielt die Autorität des Gesetzes Gottes in seinem großen Haushalt aufrecht. Tut ihr das auch in eurem Haushalt? Ich hoffe es. Falls nicht ist es heute ein guter Zeitpunkt, um damit zu beginnen.
Abraham fürchtete Gott. Was bedeutet das? Es bedeutet nicht, dass Abraham Angst vor Gott hatte. Vielmehr bedeutet es, dass er Gott liebte, verehrte und anbetete. Wusstet ihr, dass wir dies auch heute noch tun können? Ja, dies ist wahr. In Offenbarung 14,6-7 sah Johannes der Prophet: „einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen.“ Beachtet, der Engel spricht mit lauter Stimme, das bedeutet mit klarer, aussagekräftiger Darstellung. Was sagt er in Vers 7? „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!“
Dieser Vers aus der Offenbarung handelt über die Endzeit und fordert auch uns auf, Gott zu fürchten, wie Abraham es tat. Es bedeutet, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzem Verstand anzubeten. Es bedeutet, Gottes Anweisungen bezüglich Anbetung zu befolgen, denn dies ist Teil des ewigen Evangeliums. Bedenkt, dass Satan sich schon immer der Anbetung Gottes widersetzte. Er möchte selbst unsere Anbetung empfangen oder uns seine Vorstellungen von Anbetung eingeben. Daher versucht er alles, um uns von den Grundsätzen wahrer Anbetung abzulenken und uns zum Ungehorsam gegenüber Gottes Anweisungen bezüglich Anbetung zu verführen.
Beachtet auch, dass uns im Kontext der Furcht Gottes auch gesagt wird, dass wir den Schöpfer der Erde und alles, was darinnen ist, anbeten sollen. Indem Gott uns an die Schöpfung erinnert, erinnert er uns auch an den Sabbat, den siebten Tag, der in 1 Mose 2,2-3 von Gott gesegnet und geheiligt wurde.
Der Offenbarung zufolge bedeutet dies also, dass Gottes Freunde den heiligen Sabbat Gottes bis ans Ende der Zeit halten werden. Das Gesetz wurde nie verändert. Es gibt keinerlei Hinweis auf eine Veränderung desselben in der Schrift. Befolgen wir Gottes Anweisungen nicht, so können wir seinen Segen nicht empfangen und nicht wie Gott denken lernen.
Weshalb halten so viele Christen dann den Sonntag, einen Tag, den Gott nicht gesegnet und geheiligt hat? Sie tun dies, weil sie Gottes Gedanken nicht verstehen. Zwar gibt es viele, die seine Anweisungen nicht befolgen möchten, es gibt aber auch einige, die noch nie die Wahrheit über diese Dinge gehört haben. Wer die Schrift erforscht, um Licht und Wahrheit zu finden, wird schnell erfahren, dass Gottes Denken mit der Mehrheit nicht übereinstimmt. Mehr noch, Gottes Denken scheint nicht immer logisch zu sein. Denn die menschliche und göttliche Logik stehen im Widerspruch zueinander.
Je mehr Abraham wie Gott denken lernte, desto ähnlicher wurde er ihm in seinem Handeln. Das bedeutet, dass er sehr anders war als die Menschen in den ihn umgebenden Stämmen und Ländern. Und das wird mit der Aussage gemeint, dass er den „Weg des Herrn“ bewahrte. Er beschritt Gottes Weg und folgte nicht der Welt, die ihn umgab, sondern Gottes Anweisungen
Es gibt eine weitere interessante Sache in Bezug auf Abraham. Schlagen wir 1 Mose 12,7 auf. Als Abram nach Kanaan kam, herrschte dort überall Götzendienst, was ihm betrübte. Überall gab es Haine mit heidnischen Altären und falsche Anbetung war überall zu sehen. Doch Abram verlor seinen Glauben an Gottes Führung nicht. Hört, was die Bibel sagt: „Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben! Und er baute dort dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.“
Weshalb baute Abram einen Altar? Weil er einen Ort des Gebets und des Gedenkens an seine Erfahrung mit Gott haben wollte. Er wollte auch einen Ort haben, an dem er gemeinsam mit seiner Familie Gott anbeten konnte.
In Vers 8 lesen wir dann: „Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.“
Seht ihr? Hier baute er erneut einen Altar. Tatsächlich baute Abraham dem Herrn überall dort einen Altar, wo er sein Zelt aufschlug. Am Altar brachte er unter Anwesenheit seines ganzen Haushalts dem Herrn stets das Morgen- und Abendopfer dar. Daran erkennen wir auch, dass er ein Mann des Gebets war. Abraham konnte nicht einen einzigen Tag ohne Gebet leben. So lehrte er seiner Familie durch sein Beispiel, wie wichtig das Gebet wirklich ist. Er musste einen Ort haben, an den er seine Familie bringen und selbst kommen und jeden Tag seines Lebens mit Gott verbringen konnte. Er war ein Freund Gottes.
Habt auch ihr einen Familienaltar in eurem Heim? Habt ihr ein Morgen- und Abendgebet? So sollte es sein. Dies wird euch dabei helfen, ein Freund Gottes zu werden und wie Gott denken zu lernen. Mit Gott zu reden ist sehr wichtig. Und er hört unsere Gebete gerne.
Wenn Abraham sein Zelte wieder abbrach und an einen anderen Ort zog, blieb der jeweilige Altar zurück – als Zeugnis, dass Abraham mit Gott wandelte.
Hier ein weiterer Gedanke: Nähern wir uns Gott, so prüft er unseren Glauben und unsere Beständigkeit, um dadurch unseren Glauben und unsere Hingabe zu stärken. Er prüft uns nicht, um uns zu Fall zu bringen. So wirkt Gott nicht. Er prüft uns, um uns zu reinigen und uns im Glauben zur Reife zu bringen. Genau dies tat er auch mit Abraham. Lesen wir in 1 Mose 12 die Verse 9-10 und sehen wir, was geschah:
„Danach brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden. Da aber eine Hungersnot im Land herrschte, zog Abram nach Ägypten hinab, um sich dort aufzuhalten; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land.“
Manchmal tut Gott dies… Er ergreift manchmal unglaubliche Maßnahmen, um seine Kinder zu führen. In diesem Fall ließ er eine Hungersnot über ganz Kanaan kommen, um einfach Abrahams Glauben auf seine Führung zu prüfen. Meint ihr, Gott würde dies auch in eurem Leben tun? Gewiss. Er ist mehr an eurem geistlichen Wachstum interessiert als ihr euch vorstellen könnt. Er wird ungeheuer viel in eure Erlösung investieren. Manchmal stellt er eure ganze Welt auf den Kopf, nur damit ihr ihn verstehen und ihm vertrauen lernt.
Hört auf dieses tröstende Zitat aus Patriarchen und Propheten, S. 107: „Der Herr hatte in seiner Voraussicht Abraham diese Prüfung auferlegt, um ihn Demut, Geduld und Glauben zu lehren — Erfahrungen, die berichtet werden und denen zum Besten dienen sollten, die nach ihm Anfechtung erdulden müssten. Gott führt seine Kinder manchmal unverständliche Wege, aber wer sein Vertrauen auf ihn setzt, den vergisst oder verstößt er nicht. Er ließ Leiden über Hiob kommen, aber er verließ ihn nicht. Er ließ es zu, dass Johannes auf die einsame Insel Patmos verbannt wurde, aber dort begegnete ihm der Sohn Gottes, und seine Gesichte waren erfüllt von Bildern unvergänglicher Herrlichkeit. Gottes Volk wird angefochten und versucht, damit es durch Standhaftigkeit und Gehorsam geistlich wachse und sein Beispiel anderen zu einer Kraftquelle werde. ‚Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides.‘ Jeremia 29,11. Gerade die härtesten Glaubensprüfungen, die manchmal den Anschein erwecken, als habe Gott uns verlassen, sollen uns näher zu Christus bringen, damit wir alle unsere Lasten ihm zu Füßen legen und den Frieden finden, den er uns dafür geben will.“
Erfahrt ihr auch unter Prüfungen Frieden? Oder ärgert und sorgt ihr euch? Kommen Ungelegenheit euch in den Weg, regt ihr euch dann auf und verliert euren Frieden oder bittet ihr Gott im Gebet, dass er euer Herz mit seinem Frieden erfüllt?
Welch wunderbare Lektion dürfen wir hier lernen. Gott möchte uns Geduld, Hingabe und Glauben lehren. Diese Dinge benötige ich mehr als alles andere in meinem Leben, und ebenso auch ihr.
Ein Freund Gottes zu sein bedeutet, tiefe und überwältigende Lektionen des Glaubens zu lernen, wenn Gott uns durch Prüfungen schickt. Als Juda von Moab bedroht wurde, fürchtete sich das Volk. König Josaphat fürchtete sich auch, doch tat er etwas sehr wichtiges. In 2 Chronik 20,3 sagt uns die Bibel: „Da fürchtete sich Josaphat und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen; und er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen.“
Daraufhin versammelte sich ganz Juda und Josaphat stand mitten in der Versammlung und betete um Befreiung. Hört, was er in Versen 6 und 7 sagte:
“O Herr, du Gott unserer Väter, bist du nicht Gott im Himmel und Herrscher über alle Königreiche der Heiden? In deiner Hand ist Kraft und Macht, und niemand kann vor dir bestehen! Hast du nicht, unser Gott, die Einwohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und hast es dem Samen Abrahams, deines Freundes, gegeben auf ewige Zeiten?“
Gott zu vertrauen ist die wichtigste Lektion, die wir zu lernen haben. Stecken wir in Schwierigkeiten, sollten wir uns zuerst im Gebet an Gott wenden. Hört auf folgendes wunderbare Zitat aus dem Buch In den Fußspuren des großen Arztes, S. 50: „Wenn wir in bedrängte Lagen kommen, müssen wir uns auf Gott verlassen. In allen Vorfällen sollen wir Hilfe bei ihm suchen, dem unendliche Quellen zu Gebote stehen.“
Ist das nicht wunderbar? Was sind „unendliche Quellen“? Es bedeutet, dass Gott alle Macht hat und uns liebend gerne in unseren Schwierigkeiten hilft. Er kann jedes Problem lösen. Er ist Herr eines jeden Konflikts und jeder Verlegenheit.
Lauscht dieser fantastischen Aussage aus dem Buch Der Weg zu Christus, S. 73, und lasst diese Worte tief in euer Herz und Gemüt sinken: „Bringt eure Sorgen, eure Freuden, eure Anliegen, eure Befürchtungen, alles, was euch drückt und quält, vor Gott. Eure Lasten können ihm nie beschwerlich sein; ihr werdet ihn nie ermüden. Er, der die Haare auf eurem Haupt gezählt, ist nicht gleichgültig gegen die Bedürfnisse seiner Kinder. ‚Der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.‘ Jakobus 5,11. Sein Herz wird gerührt von unserm Elend, von unserm Notschrei. Alles, was eure Gemüter belastet, bringt vor ihn. Nichts ist so schwer, dass er es nicht tragen könnte; denn er trägt alle Welten und herrscht über alle Dinge des Weltalls. Nichts, was zu unserm Frieden gereicht, ist zu unbedeutend, als dass er es nicht beachtete. Kein Abschnitt in unserer Lebenserfahrung ist zu dunkel, als dass er ihn nicht lesen, keine Lage, in die wir geraten sind, zu schwierig, als dass er sie nicht meistern könnte. Kein Schaden kann die geringsten seiner Kinder befallen, keine Sorge das Herz quälen, keine Freude uns ergötzen, kein aufrichtiges Gebet von unsern Lippen kommen, die unser himmlischer Vater nicht beobachtete und an denen er nicht unmittelbar Anteil nähme. ‚Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen.‘ Psalm 147,3. Das Verhältnis zwischen Gott und jedem Gläubigen ist von solcher Zartheit und Innigkeit, als habe er nur für diesen einen seinen geliebten Sohn in den Tod gegeben.“
Freunde, auch ihr könnt zu Freunden Gottes werden. Ihr könnt diese so innige Beziehung mit Gott haben, so eng und vollkommen mit ihm verbunden sein, dass nichts euch euren Frieden rauben kann, egal wie chaotisch die Umstände um euch herum auch sein mögen. Ist das nicht eine wunderbare Verheißung?
Er liebt euch. Der Eine, der die Welten und Planeten durch seine Macht erhält, liebt euch ganz persönlich, ganz individuell. Ihr seid nicht so tief gefallen, dass eure Sünden nicht mehr vergeben werden könnten. Ihr seid ihm nicht zu unbedeutend, dass er euer aufrichtiges Gebet nicht beantworten würde.
Hast du Gottes Wirken in deinem Leben gesehen? Hast du seine Macht in Gebetserhörungen erfahren? Hast du seine heilende Hand verspürt? Wenn nicht, warum übergibst du dich Christus nicht heute schon? Es geht Gott nicht um ein Ritual oder eine Zeremonie. Es geht um das Herz, das sich im Gebet an ihn wendet und sich seiner Leitung durch den Heiligen Geist öffnet.
Wer ähnliche Erfahrungen teilt, kann eine tiefe Freundschaft haben. Die tiefsten Freundschaften bestehen jedoch nur zwischen Menschen, die extreme Prüfungen und Schmerzen miteinander durchleben. Die Erfahrung, die Abrahams Freundschaft mit Gott wohl am engsten knüpfte, war der Augenblick, in dem Abraham den gleichen Seelenschmerz verspürte, wie ihn auch Gott der Vater fühlen würde, wenn er seinen geliebten Sohn an das grausame Kreuz heften lassen würde. Gott wollte eine solch enge Freundschaft mit Abraham, dass er ihn durch eine Prüfung führte, die ihn das gleiche Seelenleid, den gleichen Schmerz erfahren ließ, wie Gott selbst ihn fühlen würde. Abrahams außergewöhnliche Glaubenstat auf dem Berg Moriah öffnete ihm das Herz mit einem tieferen Verständnis Gottes.
Was für eine Prüfung muss dies für den alten Mann gewesen sein, der seinen Sohn so sehr liebte, seinen Sohn der Verheißung. Er hätte sein eigenes Leben für ihn dahingegeben. Nun aber sollte er diesem Sohn mit eigener Hand das Leben nehmen.
„Der Auftrag musste das Herz des Vaters mit Seelenqual erfüllen: ‚Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer.‘ 1.Mose 22,2. Isaak war der Sonnenschein des Hauses, der Trost seines Alters und vor allem der Erbe des verheißenen Segens. Hätte er diesen Sohn durch Unfall oder Krankheit verloren, würde es ihn bis ins Mark getroffen haben. Der Kummer hätte sein graues Haupt niedergebeugt. Nun aber gebot ihm Gott, das Blut seines Sohnes mit eigener Hand zu vergießen.“ Patriarchen und Propheten, S. 127.
“Das Herz des alten Mannes stand vor Entsetzen still … Das schien ihm eine Ungeheuerlichkeit zu sein! Gleichwohl, Gott hatte gesprochen, und sein Wort musste befolgt werden. Abraham war wohl hochbetagt, allein diese Tatsache entband ihn nicht des Gehorsams. Er ergriff den Stab des Glaubens und nahm in stummem Schmerz sein Kind — prächtig anzuschauen in der blühenden Gesundheit seiner Jugend — bei der Hand und zog aus, um dem Wort Gottes zu gehorchen.“
“Abraham hielt nicht inne, um zu fragen, wie Gottes Verheißungen denn erfüllt werden können, wenn Isaak geschlachtet würde. Er blieb nicht stehen, um mit seinem schmerzenden Herzen zu rechten, sondern er führte den göttlichen Befehl buchstäblich aus, bis der Engel Gottes rief, gerade als sich das Messer in den zuckenden Leib des Kindes senken wollte: ‚Lege deine Hand nicht an den Knaben … denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.‘“ Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1, S. 444
“Diese Glaubenstat Abrahams ist zu unserem Besten berichtet. Sie lehrt uns, den Forderungen Gottes zu vertrauen, wie unverständlich und hart sie auch sein mögen … Abrahams Gehorsam zeigt uns weiter, dass das Kostbarste gerade gut genug ist, um es Gott zu geben.“ Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1, S. 321
In Jakobus 2,23 steht: “So ist die Schrift erfüllt, die da spricht: Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden, und er wurde ein Freund Gottes genannt.”
Freunde, wir leben in den letzten Tagen. Euer ewiges Schicksal hängt an von eurer Entscheidung, ein Freund Gottes zu sein oder nicht. Bitte entscheidet euch heute, euch von Gott in seinen Wegen unterweisen zu lassen, selbst wenn das bedeutet, Dinge zu tun, die euch nie in den Sinn gekommen wären. Folgt dem Wort Gottes. Trachtet ernstlich danach, Gottes Denken zu verstehen. Je näher ihr ihm kommt, desto inniger wird eure Freundschaft mit ihm sein.
Lasst uns beten: Unser lieber, himmlischer Vater, wir möchten wie Abraham deine Freunde sein. Es wäre wunderbar, wenn in den himmlischen Berichtsbüchern das Wort „Freund“ neben unserem Namen geschrieben stände. Lehre uns, dein Denken zu verstehen. Zeige uns, wie wir Liebe, Freude und Frieden in Christus erfahren können, während er sein Gesetz in uns hält. Möge dein Heiliger Geist stets in unserem Herzen gegenwärtig sein, damit wir alle deine Kinder lieben mögen, wer auch immer sie sind. Und bis Jesus kommt, möge unsere Freundschaft mit Christus und unserem himmlischen Vater stets inniger werden. Im Namen Jesu, Amen.
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