Noahs Aufruf an die Gottlosen
Door Pastor Hal Mayer
Liebe Freunde,
Herzlich willkommen bei Keep the Faith Ministry. Danke, dass ihr bei unserer heutigen Betrachtung über die Zeit Noahs mit dabei seid. Dieses Studium wird uns helfen, unsere heutige Zeit zu verstehen, von der Jesus selbst in seiner Rede über die Endzeit direkt vor seiner Wiederkunft gesagt hat: „Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes.“
Doch zuvor möchte ich euch über ein kleines Wunder berichten, das Keep the Faith Ministry gerade in Australien erlebt. Es begeistert mich, Gottes Hand im Highwood Health Centre wirken zu sehen. Eine Frau befand sich mit „multiplem Systemversagen“ (wie der Doktor es nannte) im Krankenhaus in Sydney. Sie hatte einen Herz-Bypass, Nierenversagen, Brittle-Diabetes usw. Während ihres Krankenhausaufenthalts versetzten die Ärzte sie für zwei Wochen in ein künstliches Koma. Als sie wieder aus dem Koma aufwachte, musste ihre Familie entsetzt Gangrän (Wundbrand) an ihren Füßen feststellen. Ihr wisst sicher, was bei Gangrän geschieht. Die einzige den Ärzten bekannte Lösung bei Gangrän ist Amputation, da sich die Gangrän sonst verbreitet, den Körper vergiftet und der Patient schließlich daran stirbt.
Ihre Familie beschloss, sie aus dem Krankenhaus in Sydney zu holen und direkt zu unserem kleinen Gesundheitszentrum in den bei Melbourne gelegenen Bergen zu bringen. Der Arzt begann unverzüglich, mit unserem Team Umschläge aus Holzkohle und Cayennepfeffer sowie andere natürliche Verfahren anzuwenden, um eine erneute Durchblutung ihrer Füße zu erreichen, damit sie diese nicht verlieren müsste. Und sie begannen, für ihre Genesung zu beten.
Innerhalb von zwei Tagen verspürte sie wieder Schmerzen in ihren Füßen. In einer solchen Situation ist Schmerz gerade das, was man erreichen möchte. Nach zwei weiteren Tagen wurden ihre Füße wieder rosig und die abgestorbene Haut begann sich abzuschälen. Unser Team fuhr mit der Behandlung fort und nach einer weiteren Woche hatte sich ihr Zustand so sehr verbessert, dass nur noch ihre Zehen gefährdet waren. Einige Wochen später wurden auch diese wieder warm und sie verspürte keine Schmerzen mehr in den Füßen.
In der Zwischenzeit kümmerten sich unsere Mitarbeiter um einige ihrer anderen Gesundheitsprobleme. Ihre Diabetes stabilisierte sich und wir konnten schrittweise alle ihre Medikamente absetzen, weil ihr Blut sich normalisierte.
Unsere Mitarbeiter beten weiterhin für sie und kümmern sich um ihre gesundheitlichen Probleme. Sie hoffen, dass sie bald wieder laufen und dann ganz gesund werden kann.
Doch die beste Nachricht ist, dass sie jetzt ihre Bibel und das Buch Der Große Konflikt liest und eine Nachfolgerin Jesu werden möchte. Ist das nicht fantastisch? Ich bin erstaunt über Gottes Wirken und hoffe, dass ihr den Herrn mit mir preist.
Bitte betet für Keep the Faith Ministry und das Highwood Health Centre in Australien. Es ist wirklich wichtig, dass Gottes Werk dort erhalten bleibt und erweitert wird. Wir haben dort noch einen langen Weg vor uns, aber wir sind unterwegs.
Zu Beginn unseres diesmonatigen Studiums möchte ich euch einladen, wenn möglich euer Haupt mit mir zum Gebet zu neigen. Unser lieber, himmlischer Vater, wir danken Dir für Dein wunderbares Einschreiten, um gefallene Menschen vor dem Unglück zu retten. Bitte segne uns heute mit Deinem Heiligen Geist, während wir zusammen studieren, um von Dir über unsere heutige Zeit zu lernen. Mögen wir die praktischen Lektionen aus dem Dienst Noahs in der ihn umgebenden gottlosen Welt verstehen und lernen, wir auch wir gerettet werden können. Im Namen Jesu, Amen.
Bitte schlagt, wenn möglich, eure Bibeln mit mir im zweiten Petrusbrief 3,3-7 auf. Hier schreibt der Apostel über die Vernichtung der Welt, sowohl während der Sintflut als auch in den letzten Tagen. Die Bibel enthält solche beeindruckenden prophetischen Geschichten wie die der Sintflut, damit wir unsere heutige Zeit verstehen. Hört gut zu:
„Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! Dabei übersehen sie aber absichtlich, dass es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist] und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes; und dass durch diese [Wasser] die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrundeging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.“
Der Apostel schreibt über die Zeit vor der Flut und der Zerstörung am Ende der Welt und verknüpft beide Ereignisse miteinander. Er zeigt uns, dass sie einen Bezug zueinander haben. Die Spötter, die Noah verlachten, weisen auf jene Menschen hin, die die Gerechten am Ende der Zeit verhöhnen werden. Beachtet auch, dass der jetzige Himmel und die jetzige Erde, die anders sind als der Himmel und die Erde vor der Flut, von demselben Wort Gottes bis zur Zeit ihres schließlichen Gerichts durch Feuer erhalten werden. So weist die Vernichtung durch die Sintflut also symbolisch auf die Vernichtung der Welt durch Feuer am Ende der Zeit hin.
Also täten wir gut daran, auf die Geschehnisse zur Zeit der Sintflut zu achten. In Lukas 17,16-17 sagte Jesus selbst: „Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.“
Jetzt achtet einmal darauf, wen Gott für die Bosheit jenes Zeitalters verantwortlich hielt. Wer war es? Achtet auf den Text: „Sie heirateten und wurden verheiratet…” Wer heiratet? Männer heiraten. Gott hielt die Männer verantwortlich für die Bosheit zur Zeit Noahs. Könnt ihr dem folgen? Wenn wir ein wenig darüber nachdenken, können wir Männer unsere Verantwortung heutzutage vielleicht besser verstehen, denn Jesus sagt uns, dass diese Dinge auch auf unsere Zeit zutreffen. Er hält die Männer verantwortlich für den geistlichen Zustand ihrer Familien und damit letztlich der Gesellschaft, deren wesentlichste Einheit die Familie ist.
Natürlich ist jeder Mensch selbst für seine Erlösung verantwortlich. Doch hier wird zum Ausdruck gebracht, dass die Männer als geistliche Führer ihres Heims eine überaus wichtige Rolle in der Gesellschaft innehaben. Die Geistlichkeit ihrer Familien hat viel mit der allgemeinen Entwicklung der Gesellschaft zu tun. So achtet aufmerksam auf Jesu Worte, liebe Brüder. Wenn ihr euch ein gottesfürchtiges Heim wünscht, dann seid solche geistlichen Führer, die in ihrer Familie Christus und seiner Wahrheit, aber auch seiner Demut und Aufopferung nachfolgen. Die Männer damals waren so gottlos, dass sie ihre Frauen und Familien in Sünde führten. In dieser letzten Zeit braucht Jesus echte Männer, die freundlich und sanftmütig für das Recht einstehen und ihre Familien in einem demütigen, Christus ähnlichen Geist auf dem Weg der Gerechtigkeit führen. Und liebe Schwestern, wenn ihr keinen geistlichen Mann in eurer Familie habt, so tut euer Bestes, um seine Rolle selbst gegenüber euren Kindern zu vertreten. Bittet Gott um Kraft, demütig und gottesfürchtig zu sein.
Der Text sagte auch, dass sie aßen und tranken und dies einer der Gründe für die vernichtende Flut war. Was meint Jesus damit? Jesus sagt hier nicht, dass Essen und Trinken falsch sind, denn um am Leben zu bleiben muss man doch wenigstens essen und Wasser trinken. Was Jesus eigentlich sagt, ist, dass die Menschen in der Zeit vor der Flut fressgierig waren. Sie hatten der Mäßigkeit den Rücken zugewandt. Sie aßen, wozu sie Lust hatten, und tranken, was sie wollten. Unkontrolliert gaben sie sich der Schwelgerei hin. Die Folge war stets mehr hemmungslose Bosheit in der Gesellschaft. Wer so wie Henoch, Methusalah, Lamech und Noah Gottes Wahrheit und seine Grundsätze aufrechterhalten wollte, wurde von den Menschen verspottet. Ungestraft und frech verhöhnten sie die Gerechtigkeit. Ihre Sünden waren entsetzlich.
Und sie heirateten, sagte Jesus. Was ist daran denn falsch? Die Ehe zwischen Mann und Frau wurde schließlich von Gott eingesetzt. Sie kann doch keine Ursache für die schreckliche Katastrophe gewesen sein, die über die Menschen hereinbrach. Jesus sagte aber, dass genau dies der Fall war. Betrachten wir die heutige Gesellschaft, so erkennen wir auch, was die Menschen damals taten. Sie ließen sich allerlei alternative Ehen und Alternativen zur Ehe einfallen. Dazu gehörten sicherlich die wilde Ehe, Polygamie, homosexuelle Ehen, bisexuelle Ehen und wer weiß was noch. Ohne Zweifel griffen außereheliche Beziehungen, Inzest und andere Verdorbenheiten um sich. Die damalige Gesellschaft war so unmoralisch wie es eine Gesellschaft nur sein kann.
Die vorsintflutlichen Menschen trieben gute, gesetzesmäßige Dinge zu Unmäßigkeit und Ausschreitung. Dies führte sie zu Unmoral. Sexualität war einer der zentralen Schwerpunkte ihres Lebens. Sie lebten nur für die nächste lasterhafte Party oder perverse Verabredung. Ihr Leben war von Wollust und Laster durchdrungen. Heute hat die Welt den gleichen Weg eingeschlagen. Laster und Unmoral werden verherrlicht, während Untreue und Unrecht unserer Jugend – der nächsten Generation – vorgemodelt werden.
Die Menschen damals hatten jedoch weitaus größere Fähigkeiten als wir. Sie konnten allerlei Dinge erfinden, um die Sinne zu verleiten und böse, verbotene und wollüstige Begierden zu wecken. Sie vergaßen Gott, ihren Schöpfer und Erhalter.
Die Bibel sagt, dass sie mit diesen Dingen fortfuhren, bis Noah die Arche betrat. Selbst nach all den Warnungen und Bitten, nach allem Flehen und Zureden, wollten sie sich Gott nicht zuwenden, sondern fuhren mit ihren bösen Taten fort, bis es zu spät war. Meint ihr, das wird in den letzten Tagen auch so sein? Meint ihr, die Menschen werden sich weiterhin von Gott abwenden und bis zum Ende der Gnadenzeit in ihrem bösen Lebensstil fortfahren – trotz aller Warnungen, die Gott ihnen durch Naturkatastrophen, durch Prediger der Gerechtigkeit oder durch die Gemeinden, die ja Monumente seiner Wahrheit sein sollten, sendet? Stattdessen erfinden sie sogar pervertierte Bibeln, um ihren Lebensstil zu unterstützen. Vor kurzem las ich über die Herausgabe einer schwulenfreundlichen Bibel, die den homosexuellen Lebensstil aufrechterhalten soll. Welche Gotteslästerung!
In 1. Mose 6 finden wir noch weitere Angaben über Noahs Zeit. Wir lesen ab Vers 2: „Da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen, die ihnen gefielen.“
Die Bezeichnung „Gottessöhne“ bezieht sich auf die Gottesfürchtigen und Gerechten, die Gott gehorchten und sein Gesetz hielten. Sie waren die Nachkommen Seths. Der Ausdruck „Töchter der Menschen“ verweist auf jene Mädchen, deren Väter sich von Gott abgewandt hatten. Sie waren Nachkommen Kains.
Achtet auf folgendes wichtiges Zitat aus Patriarchen und Propheten, S. 59-60: „Eine Zeitlang hielten sich die beiden Klassen voneinander fern. Das Geschlecht Kains breitete sich von seinem ersten Wohnort über die Ebenen und Täler aus, wo zuvor die Kinder Seths wohnten. Diese wiederum zogen sich in die Berge zurück, um dem verderblichen Einfluss der Kainiten zu entgehen. Solange diese räumliche Trennung bestand, pflegten die Nachkommen Seths auch reinen Gottesdienst. Aber im Laufe der Zeit wagten sie, Verbindungen mit den Talbewohnern einzugehen. Das hatte die schlimmsten Folgen. „Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren.“ 1. Mose 6,2. Die jungen Kainitinnen fesselten Seths Söhne so sehr, dass sie sich mit ihnen verheirateten, ohne zu bedenken, wie sehr dies Gott missfiel. Viele Anbeter Gottes erlagen den Verlockungen, die sie jetzt ständig vor Augen hatten. Sie ließen sich zur Sünde verleiten und verloren ihr besonderes, heiliges Wesen, wurden in Gesinnung und Tun diesen sittlich Verdorbenen ähnlich. Sie kannten kein siebentes Gebot mehr „und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.“ 1.Mose 6,2. Die Kinder Seths gingen „den Weg Kains“. Judas 11. Nur noch auf irdischen Wohlstand und weltliches Vergnügen bedacht, vernachlässigten sie allmählich Gottes Gebote. Die Menschen „haben ihn nicht gepriesen als einen Gott“, „sondern haben ihre Gedanken dem Nichtigen zugewandt, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“. Deshalb „hat sie auch Gott dahingegeben in verworfenen Sinn, zu tun, was nicht taugt.“ Römer 1,21.28. Wie tödlicher Aussatz breitete sich die Sünde nun über die Erde aus.“
Wodurch breitete sich die Sünde wie tödlicher Aussatz über die Erde aus? Durch die Vermischung der anfangs Gott Treugebliebenen mit den Untreuen. Dies führte unweigerlich zu Mischehen zwischen Gläubigen und Ungläubigen, öffnete der Sünde Tür und Tor und verführte fast alle Treuen. Bis auf einige wenige gerechte Männer hätte Satan fast die ganze Welt beherrscht.
Achtet auch darauf, dass die Gottessöhne die Städte in den Ebenen verließen und sich in die Berge zurückzogen, um Gott die Treue zu halten und sich nicht an die Sünde zu gewöhnen, was ihren Widerstand gegen dieselbe geschwächt hätte. In jener Zeit waren die Berge wunderschön, nicht so zerklüftet und oft hässlich wie heute. Allerdings ist dies ein wichtiger Punkt zum Nachdenken für uns. Wir können nicht erwarten, von Sünde unbefleckt zu bleiben, wenn wir in einer Stadt oder weltlichen Umgebung leben, wo sich die Sünde häuft und an jeder Ecke verfügbar ist. Wenn du Gott wirklich kennenlernen möchtest, ist das Leben auf dem Land sein Plan für dich. Wenn du in einer Stadt wohnst und wirklich aufs Land ziehen möchtest, sprich mit Gott darüber. Sag ihm, dass du nach seinem Willen leben und seinen Weg gehen möchtest und alles Nötige tun wirst, um seinem Plan zu folgen. Er wird dir zu seiner Zeit den Weg öffnen. Vielleicht musst du deine Arbeitsstelle wechseln. Vielleicht musst du Fähigkeiten entwickeln, die du bisher vernachlässigt hast, um mehr Einkommen zu erwirtschaften. Vielleicht musst du in deinem Ort Dienstleistungen anbieten, die du für die Menschen verrichten kannst. Du wirst kreativ sein müssen, doch Gottes Gnade wird dich befähigen. Ohne Zweifel wirst du Opfer bringen müssen und es wird harte Arbeit sein. Es mag nicht einfach oder bequem sein, aber du wirst es schaffen, mit Gottes Gnade.
Ein weiterer Punkt, den wir in dem Zitat beachten sollten, ist die Missachtung des siebten Gebots. Die Gottessöhne schlossen nicht nur Mischehen, sondern ließen sich zu unzüchtigen Gepflogenheiten wie der Polygamie, der wilden Ehe und anderen entwürdigenden Praktiken verführen.
Stellt euch einmal die Verlegenheit und Angt der Eltern jener ersten Jugendlichen vor, als ihre Kinder Ungläubige heiraten wollten. Wie sie ihre Söhne zu überzeugen versuchten, nicht um die Töchter der Nachkommen Kains zu werben.
“Mein Sohn, möchtest du dieses Mädchen wirklich heiraten?”
“Ja, Mutter, sie ist so nett. Und sie liebt mich.”
“Sie ist aber keine Gläubige.”
“Ach, Mutter, sie ist sehr offen für unseren Glauben. Ich glaube, ich kann ihr helfen, sich mit uns in der Anbetung Gottes zu vereinen – mit Gottes Hilfe, natürlich.”
“Sie kommt aber aus einer so weltlichen Familie. Ihre Familienmitglieder lieben Gott nicht und ich sehe so viele Einflüsse in ihrem Leben, die mir zeigen, dass sie nicht wirklich so hingegeben ist, wie sie es sein sollte, besonders für meinen Sohn.“
„Aber Mutter, sie wird ihre Ohrringe, ihren Nagellack, die Kettchen und die kurzen, knappen Kleider sein lassen. Ich werde sie nicht ins Theater bringen und sie keine alkoholischen Getränke oder Champagner mehr trinken lassen.“
„Aber mein Sohn, sie ist nicht mehr jungfräulich. Sie hat keine hohen moralischen Werte, keinen starken Widerstand gegen moralische Versuchungen. Natürlich kann Gott jemandem vergeben, der von seinem rechtschaffenen Leben in Sünde fällt, und seine Reinheit wiederherstellen, wenn er bereut. Sie aber hatte nie einen hohen moralischen Maßstab, von dem sie hätte fallen können. Sie erfreute sich keiner guten moralischen Erziehung. Du könntest hier einen sehr ernsten Fehler begehen. Es ist nicht Gottes Plan, dass wir Ungläubige heiraten.“
“Ach, Mutter, sie liebt mich und wird mir bestimmt treu sein. Und sie wird unseren Glauben annehmen.”
“Woher willst du das wissen, mein Sohn? Die Frauen dort unten in den Ebenen sind heutzutage nicht so verlässlich, wie du meinst. Wir haben so viele schöne Mädchen hier unter uns. Warum willst du denn hinab in die Städte der Ebenen gehen, um dir eine Frau zu suchen?”
“Mutter, du solltest liebevoller und nicht so verurteilend sein. Das geht schon in Ordnung mit ihr. Vielleicht kann ich sie dazu bringen, zusammen mit unseren Familien hier oben in den Bergen zu leben. Das wird sie Gottes Gesetz und seinen Grundsätzen näherbringen.“
“Mein Sohn, selbst wenn sie sich zum wahren Glauben bekehrt, würden ihre Brüder und andere Familienmitglieder bei Besuchen unliebsame Einflüsse mit sich bringen.”
“Mutter, ich bin sicher, dass alles in Ordnung sein wird. Du regst dich so sehr darüber auf, dabei ist es ganz anders, als du denkst. Wir wollen jetzt nicht mehr darüber diskutieren.”
Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Die Eltern wollten ihren Kindern helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, doch mussten sie sich all die Argumente anhören, mit denen die verbotenen Beziehungen gerechtfertigt wurden. Schließlich änderte sich die Denkweise der Gottessöhne und sie wurden durch den Umgang mit den Nachkommen Kains, den Söhnen und Töchtern der Menschen, gottlos und sündig.Dies führte zu einem raschen Verfall der Moral in der Gesellschaft, bis sogar die Söhne Seths Gottes Gesetz vergaßen. Sie oder ihre Nachkommen waren es, die von der Flut vernichtet wurden. Ihre Herzen hatten sich gegen Gott verhärtet. Denkt daran, nur acht Menschen überlebten.
Oh Freunde, wenn ihr je versucht seid, durch Heirat an einem geistlich fremden Joch zu ziehen, so widersteht der Versuchung. Bittet Gott, euch zu zeigen, wie ihr recht leben könnt, ohne seine Grundsätze der Trennung von den Ungläubigen zu missachten. Wir sollen zwar die Ungläubigen erreichen und ihnen unseren Glauben bezeugen; wir können uns jedoch nicht in geistlich ungleiche Beziehungen mit ihnen begeben, seien es eheliche oder geschäftliche Beziehungen.
Selbst unter Mitgläubigen ist das heute riskant. Oft ziehen Mitglieder derselben Glaubensgemeinschaft überhaupt nicht am gleichen Joch. Bitte Gott um den richtigen Partner, der die gleichen Grundsätze, geistlichen Ziele und Hingabe wie du hat, sonst läuft deine Ewigkeit Gefahr.
Zur Zeit Noahs waren die Gottessöhne durch ihre Zusammenarbeit mit den weltlichen Familien in den Städten der Ebenen fast gänzlich mit ihnen eins geworden. Es gab nur noch wenige gottesfürchtige Menschen. Henoch, Methusalah, Lamech mit seinen Söhnen und einige andere hielten Jehova die Treue. Der Rest der Welt war unvorstellbar gottlos. Nur jetzt, in diesen letzten Tagen, stehen wir einer vergleichbaren Situation gegenüber.
In 1. Mose 6,5 lesen wir, “dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse.”
Achtet auf die drastische Sprache, die hier verwendet wird. „Alles Trachten“ war „nur böse,“ und zwar „allezeit“. Habt ihr darüber mal nachgedacht? In anderen Worten, es gab keinerlei gerechte Gedanken mehr in den Herzen der Menschen. Nicht einmal eine Neigung, das Richtige zu tun. Alle ihre Gedanken waren gottlos und fleischlich. Ihre intellektuellen Denkvorgänge richteten sich darauf, nur noch mehr Gottlosigkeit zur Befriedigung fleischlicher Lüste zu erfinden. Die Achtung vor dem menschlichen Leben stand auf einem Rekordtief.
Die Menschen wurden damals noch mehrere hundert Jahre alt. Doch anstelle diese Jahrhunderte zur Ehre Gottes zu nutzen, wie dieser es beabsichtigt hatte, stellten sie sich in den Dienst Satans und verherrlichten sich selbst. Sie waren so hochgewachsen, dass die Bibel sie als Riesen bezeichnet – doch sie waren nicht nur körperliche, sondern auch geistige Riesen mit großer Geschicklichkeit, Weisheit und Klugheit. Sie waren überaus kreativ. Aber sie nutzten alle diese Gottesgaben um ihre Bosheit zu mehren. (Patriarchen und Propheten, S. 68)
Die Erde war noch immer sehr schön, fast so, wie Gott sie geschaffen hatte. Die Menschen benutzten Gottes reiche Gaben, um sich mit dem frei verfügbaren Gold und Silber luxuriöse und prachtvolle Häuser zu bauen, die sie mit ihren großen kreativen Fertigkeiten ausschmückten, um ihre stolzen Herzen zu befriedigen. (Patriarchen und Propheten, S. 69)
„ …vergnügungssüchtig und lasterhaft, wollten sie Gott nicht im Gedächtnis behalten und kamen bald dahin, sein Dasein zu leugnen.“ Sie entstellten die Anbetung Gottes und verehrten stattdessen Götzenbilder in wunderschönen Hainen voller Blumen, Bäume und Weinstöcke, von denen Früchte herabhingen. Gewiss gab es dort auch stattliche und erfreuliche Brunnenanlagen. Gott aber hatten sie aus ihren Gedanken verbannt und wurden immer verdorbener in ihren Herzen. Das göttliche Gesetz wurde gleichgültig und verächtlich behandelt, bis die Menschen schließlich erklärten, Gottes Gesetz sei außer Kraft gesetzt und es wäre dem Charakter Gottes zuwider, Übertretungen zu strafen. Daraus resultierten Anarchie und Gesetzlosigkeit. Sie wollten ihre „Furchtlosigkeit gegenüber dem Allmächtigen“ beweisen. (Patriarchen und Propheten, S. 68, 69, 73, 78). Noahs Warnungen trieben sie nur zu noch verwegenerer Rebellion und größeremTrotz an.
Sie hassten Gott und die Vorstellung eines wohlwollenden höchsten Herrschers. Wer dem wahren Gott gehorchen und ihn anbeten wollte, wurde verhöhnt, verspottet und verlacht. Die Menschen führten überzeugende Argumente gegen den Glauben an Gott an. Diese Atheisten stellten die Wissenschaft über die Religion und lehrten, das Universum hätte keinen Gott gebraucht, um ins Dasein zu kommen. Gott wurde als ein Produkt der Einbildung dargestellt, eine Krücke für Schwächlinge, die in Furcht und Zweifel lebten. Vor allem aber lehrten sie, es gäbe keine Strafe für Sünde.
Kommt uns das nicht bekannt vor? Ganz subtil begegnen uns diese Dinge heute in den theologischen Lehren vieler Kirchen: „Sorgt euch nicht, Gott liebt euch so wie ihr seid. Eure Sünden trennen euch nicht von Gott. Ihr braucht sie ohnehin nicht überwinden. Christus wird euren Charakter und euer Herz bei seiner Wiederkunft in einem Augenblick verwandeln.“ Habt ihr diese Dinge auch schon gehört? Die vorgeblichen Gemeindeglieder zur Zeit Noahs glaubten genau das.
Hört auf folgendes Zitat aus Patriarchen und Propheten, S. 79: „Das Bild, das die Bibel von der vorsintflutlichen Welt gemalt hat, entspricht ganz und gar den Zuständen, zu denen die heutige Gesellschaft nur allzu schnell gelangt. Sogar jetzt … werden in Ländern, die sich zum Christentum bekennen, täglich Verbrechen verübt, die nicht weniger schrecklich sind als die, um deretwillen die Sünder der alten Welt vernichtet wurden.“
Wer recht handeln wollte, war ein gesellschaftlicher Außenseiter. Solche Menschen wurden ausgegrenzt und falsch dargestellt. Verächtlich schaute man auf sie nieder. Sicherlich wurden den Gerechten auch Vorteile angeboten, falls sie ihren Glauben aufgeben würden. Ließen sie sich nicht bestechen, wurden sie vielleicht unter Druck gesetzt oder gar bedroht. Die große Mehrheit brachte Satan so erfolgreich dazu, ihre Grundsätze zu kompromittieren, wodurch die Sünde nicht mehr so schlecht zu sein schien. Sie meinten, es sei vorteilhaft, nicht ganz so religiös zu sein. Doch letztlich verstrickte Satan auch sie in die vorherrschenden Sünden jenes Zeitalters.
Achtet auf folgendes wichtiges Zitat aus Patriarchen und Propheten, S. 69: “Der Mensch wird nicht höher steigen, als seine Wahrheitsbegriffe und Vorstellungen von Reinheit und Heiligkeit sind. Wenn der Geist sich niemals über das rein Menschliche hinaus zur gläubigen Betrachtung der unendlichen Weisheit und Liebe emporheben lässt, wird er ständig tiefer sinken … Gott hatte den Menschen seine Gebote zur Richtschnur ihres Lebens gegeben, aber sie übertraten sie und verfielen darum in jede nur denkbare Sünde. Die Gottlosigkeit war geradezu herausfordernd. Die Gerechtigkeit wurde in den Staub getreten, und die Schreie der Unterdrückten drangen zum Himmel.“
In anderen Worten unterdrückten die Reichen und Mächtigen ihre Mitmenschen und kontrollierten sie als Sklaven, die ihren Lastern und Leidenschaften dienen mussten. Beachtet die Worte: „… jede nur denkbare Sünde.” Dazu gehörten also gewaltsame Knechtschaft, Polygamie, Ehebruch, Hurerei, Prostitution, Homosexualität, Brutalität, Mord, Erpressung, Bestechung, Diebstahl, Hinterlist, Betrug, Täuschung, Veruntreuung … Man könnte die Liste endlos fortsetzen. Sie brachten sogar ihre Kinder den heidnischen Götzen als Brandopfer dar. Wie heute gab es auch damals Regeln, die es einigen wenigen Menschen ermöglichten, die Massen zu kontrollieren und ihren Absichten gemäß zu manipulieren. Die Schreie der Unterdrückten drangen zum Himmel. Die Gottlosigkeit war weltumfassend. Stellt euch einmal die Gedanken der Gottlosen vor. Ständig erblickten sie Bosheit und Sünde und ihre moralischen Werte sanken immer tiefer. Sie trieben ihre Rebellion stets weiter und häuften Sünde auf Sünde.
“Man achtete weder die Ehe noch das Eigentumsrecht des anderen,” lesen wir auf S. 70 von Patriarchen und Propheten. “Wen immer nach der Frau oder den Besitztümern seines Nachbarn gelüstete, der nahm sie mit Gewalt und triumphierte noch über seine brutalen Taten.” (PP, S. 70) 1. Mose 6,11.13 berichten uns, dass die Erde “mit Frevel erfüllt” war. Nur der Stärkste überlebte. In jenen gottlosen Zeiten benötigte man eine kleine Armee zur Verteidigung der eigenen Besitztümer und Familie.
“Sie fanden Vergnügen am Erlegen von Tieren, und der viele Fleischgenuss machte sie grausam und blutdürstig, bis sie auch das Menschenleben erstaunlich gleichgültig behandelten.” (PP, S. 70)
Sie trieben es so schlimm, dass Vers 6 uns berichtet, wie Gott es in seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit nicht länger ertragen konnte. “Da reute es den Herrn, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen.” In Vers 7 sagt er: “Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen.”
Die Menschen waren verdorben und hatten sich so vollständig der Kontrolle Satans hingegeben, dass es Gott reute, den Menschen gemacht zu haben. Fast alle hatten sie den Heiligen Geist betrübt. So zog sich Gottes Geist von der Menschheit zurück und Satan kam an seiner Statt. Gottes liebendes Herz war so bekümmert, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als in die fortschreitende Abtrünnigkeit und Bosheit einzugreifen und seine Schöpfung zu vernichten – eine Warnung für künftige Generationen. (Siehe Patriarchen und Propheten, S. 135)
Heute ist es nicht anders. Auf Schritt und Tritt begegnen uns Verdorbenheit, Bosheit und Gewalt. Wir sehen die Hinweise, dass Gottes Geist sich mehr und mehr von der Erde zurückzieht. Sogar die zunehmenden Naturgewalten in Erdbeben, Tornados, Orkanen und Wirbelstürmen sowie die geplagte Tierwelt bezeugen uns den Rückzug des Heiligen Geistes.
Es ist wichtig zu verstehen, dass ein liebender Gott seine Schöpfung nicht willkürlich zerstört, so wie ein Kind sein Spielzeug wegwirft. Nur äußerst schlimme und extreme Umstände fordern Gottes vernichtenden Zorn heraus. Gottes Geduld, Liebe und Barmherzigkeit dem Sünder gegenüber sind unendlich, solange dessen Herz noch auf den Heiligen Geist reagiert. Doch muss er der Gottlosigkeit der Menschen in Zeiten von ernsten und überaus bedrohlichen Umständen Einhalt gebieten.
In den meisten Fällen ist es Satan, der Vernichtung herbeiführt. Gott übernimmt jedoch oft die Verantwortung dafür, weil Satan sein Werk der Vernichtung ohne Gottes Erlaubnis ohnehin nicht durchführen kann. Und Gott sah, dass die meisten Menschen sich Satan hingegeben hatten. Ihre Herzen waren gegen den Heiligen Geist verhärtet und so war es am Besten, einzugreifen, um die wenigen Gerechten zu bewahren. Gott braucht seine Macht über Satan nicht zu beweisen. Er greift auch nicht aus selbstsüchtigen Beweggründen ein. Doch die Erde war noch jung. Christus war noch nicht als Messias gekommen. Es würde noch einige Zeit brauchen, bis sich die Grundsätze des großen Kampfes soweit entwickelt hätten, dass das gesamte ungefallene Universum völlig von der Gerechtigkeit Gottes überzeugt wäre. Also griff Gott ein.
Denkt daran, dass der Zorn Gottes anders als menschlicher Zorn ist. Sein Zorn ist kein egozentrischer Ärger, sondern Reinheit, die vor der Sünde zurückprallt. Gottes Zorn richtet sich gegen Sünde, nicht gegen den Sünder. Weigert sich der Sünder aber, von seiner Sünde zu lassen, wird er vom Zorn Gottes gegen die Sünde verzehrt. Deshalb ist es so äußerst wichtig, meine Freunde, dass ihr euch von der Sünde trennt. Gott sieht, dass es gelegentlich am Besten ist, Satans schrecklichem Werk auf breiter Front Einhalt zu gebieten, da die ganze Gesellschaft der Sünde ergeben ist. Dadurch warnt er andere vor den Konsequenzen des hartnäckigen Verharrens in Sünde.
Was die Vernichtung der Erde durch die Sintflut betrifft, machte Gott es sehr deutlich, dass er, nicht Satan, die Erde vernichten würde. Hört, was er in 1. Mose 6,17 sagte: „Ich aber, ich will die Sintflut – das Wasser – über die Erde kommen lassen, um alles Fleisch … zu verderben …“ (Zürcher Bibel). Er unterstreicht diesen Punkt, als ob wir nur schwerlich glauben könnten, dass ein liebender und barmherziger Gott die Menschheit vernichten kann. „Ich aber, ich…” sagt er. Es ist wahr, Vernichtung ist ein fremdes Werk für Gott, doch zuweilen muss er es zum Schutz der Gerechten tun. Die Gottlosen, die aufgrund ihrer unveränderlichen Entschlossenheit zur Sünde die Grenzen der Geduld Gottes überschritten haben, können und wollen nicht auf den Heiligen Geist hören. Gott hat sie zuweilen beseitigt.
Gott vernichtet jedoch nicht, ohne auch einen Ausweg zu schaffen. Er hat immer einen Rettungsplan für diejenigen, die ihm glauben und gehorchen. Der Rettungsplan für die Menschen zur Zeit Noahs war die Arche. Wer Gott glaubte und gehorchte, konnte die Arche betreten und den Sturm überstehen. Tragischerweise nahm keiner außer Noah und seiner Familie die gütige Einladung und Rettung an.
Noahs gerechtes Leben war ein Zeugnis gegen die Gottlosen. Noah war gottesfürchtig und fest entschlossen, nichts Böses zu denken. Er richtete sein Herz darauf, Gott unter allen Umständen zu gehorchen und gerecht zu leben. Das war ein schroffer Gegensatz. Wenn die Menschen mit Noah sprachen, merkten sie, dass er anders war. Seine Sprache war rein und nicht so ungehörig wie ihre. Seine Worte waren freundlich, gütig und maßvoll. Er war es, der den Unterdrückten half und sie ermutigte, edlere Gedanken zu denken. Wurde Noah betrogen oder misshandelt, so war er nie nachtragend. Wie Henoch wandelte er mit Gott. Das bedeutet, seine Gedanken waren in Einklang mit Gottes Gedanken.
Wie schon Henoch und Methusalah vor ihm gehörte auch Noah nicht zu den Stadtbewohnern. Er wusste, dass er die Reinheit seiner Seele nicht wahren konnte, würde er von Gottlosigkeit umgeben in den Städten wohnen. So trennte er sich von den Städten und lebte, wo er Gott ehren konnte.
Doch es war mehr als nur eine passive Trennung von der Welt. Noah bemühte sich aktiv darum, den Strom des Bösen aufzuhalten. Er bemühte sich, die Erkenntnis Gottes zu wahren. Seine gerechte Seele wurde angesichts der Gottlosigkeit und Bosheit seiner Zeit traurig. Wenn er von den immer neuen Dimensionen der Sünde erfuhr, sehnte sich sein Herz nur noch mehr nach Gott. So wird es auch bei den Gerechten der letzten Tage sein, wenn sie täglich die Nachrichten erfahren. Sie werden Gott anflehen, um dem Fortschritt der Bosheit durch seinen Heiligen Geist Einhalt zu gebieten. Ich hoffe, auch euer Herz sehnt sich im Kummer um die Verlorenen unserer Zeit nach Gott. Ich hoffe, euer Herz trauert auch um diejenigen eurer Gemeindeglieder, die verloren sind. Wir sollen um die Verlorenen weinen. Schmerzt es dich nicht, zu sehen wie jemand sich durch Rauchen oder schlechte Ernährung, durch falsche Musik oder böse Fernsehsendungen, die Bosheit, Betrug und Gewalt verherrlichen, selbst zerstört? Sehnst du dich nicht danach, ihnen begreiflich zu machen, was sie sich selbst antun? Möchtest du ihnen nicht gerne den Weg des Lebens zeigen? Ich schon. Ich kann mir nicht helfen. Ich fühle mich schrecklich, wenn ich sehe, wie Kinder von ihren Eltern missbraucht oder in die Prostitution oder andere Formen der Sklaverei verkauft werden. Es macht mich traurig, wenn ich Unterdrückung oder Mord sehe, wenn ich von Ehrenmord oder anderen gnadenlosen Gewalttaten höre. Möge Gott unser Herz mit Liebe für verlorene Seelen erfüllen.
Noahs Predigten waren beeindruckend. Er war ein unvergesslicher Anblick. Da stand er, dieser alte, bärtige Mann, vielleicht auf einem Stapel Holz und predigte den Scharen, die ihn zu hören kamen. „Gott hat eine Flut angekündigt!Gott kann nicht lügen. Er hat immer Recht. Euer Ausweg, der einzige Rettungsweg, ist es, mit in die Arche zu kommen. Kehrt um von euren bösen Taten und helft uns, dieses Projekt zum Abschluss zu bringen, und kommt dann mit uns in die sichere Arche. Wenn ihr draußen bleibt, werdet ihr gewiss umkommen. Verhärtet eure Herzen nicht. Hört nicht auf die Wissenschaftler, die euch entmutigen wollen. Hört nicht auf die religiösen Führer, die euch falsche Lehren verkündigen. Hört nicht auf die Mehrheit. Sie wird euch irreführen. Die Mehrheit liegt niemals richtig. Sie führt euch immer von Gottes Wahrheit fort.”
Manche Zuhörer riefen laut dazwischen und machten Noah und seine Predigten lächerlich. „Komm schon, Noah, das meinst du doch nicht ernst! Es kommt kein Weltende. Die Naturgesetze sind fest vorgegeben. Sie haben sich noch nie verändert. Wenn deine Aussagen wahr sein sollen, müsste ja die ganze Natur aus der Bahn geworfen werden. Und doch ist bisher alles gleich geblieben, Tag für Tag. Was ist dir bloß in den Kopf gefahren, Noah? Gott setzt die Naturgesetze nicht außer Kraft.“
„Aber Gott hat es gesagt,“ erwiderte Noah, „und ich glaube daran, weil ich Glauben an Gott habe. Auch ihr könnt Glauben haben und in die Arche kommen, sobald sie fertig ist; ihr könnt gerettet werden, wenn ihr euch von euren bösen Wegen abkehrt und nach Gottes Willen trachtet.“
Doch dann konterten sie: “Noah, du versuchst uns doch nur Angst einzujagen mit deiner Weltuntergangsbotschaft. Meinst du nicht, es wäre besser, nicht so schwarzseherisch zu sein? Du bist viel zu radikal. Du bist ein Fanatiker. Was du sagst, macht keinen Sinn.” Und es machte tatsächlich keinen Sinn für sie, denn Gottes Gerechtigkeit erscheint den Menschen immer als Torheit. (Siehe 1. Korinther 1)
Noah antwortete: “Ich verkündige nur das unmittelbare Zeugnis Gottes, des Herrn. Er wird seinen Plan erfüllen. Er kann euch nicht täuschen. Aus Liebe hat er diese Anweisungen allen gegeben, die ihm folgen möchten. Ihr braucht ihm doch nur zu glauben und mit in die Arche zu kommen.“
“Aber Noah, du weißt doch, dass Gott nur ein Produkt deiner Einbildung ist. Es gibt keinen Gott, geschweige denn einen, der die Welt so rücksichtslos vernichten würde.“
„Gott ist Liebe,“ sagte er dann. „Satan ist es, der soviel Sünde über die Erde gebracht hat, dass Gott nun eingreifen muss. Er kann die Sünde nicht immer weiter fortfahren lassen, ohne der Flut des Bösen Einhalt zu gebieten. Es gibt soviel Gewalt in unserer heutigen Zeit. Gott wird dem ein Ende setzen. Aus Gnade wird er die fast vollständige Abtrünnigkeit beenden.“
„Noah, kannst du denn beweisen, dass eine Flut kommen wird? Es hat ja noch nie zuvor eine gegeben. Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet jetzt eine kommen wird?“
Vielleicht erwiderte er: „Wissenschaftlich kann ich es nicht beweisen, weil die Wissenschaft sich nur für die physische Welt interessiert. Sie zieht das Übernatürliche nicht in Betracht. Gott ist groß und mächtig. Er vermag alles zu tun, was erforderlich ist. Er beherrscht das Universum und sämtliche Elemente der Natur, der Chemie, der Physik; er beherrscht die Sterne und die Magnetfelder der Erde, ja, sogar die Tiere und Vögel. Er kann die physikalischen Gesetzmäßigkeiten ändern und die Natur auf den Kopf stellen, wenn ihm dies zum Wohl seines Volkes notwendig erscheint. Bitte, meine Freunde, gebt euer Herz dem Herrn und kommt mit in die Arche!“
“Noah, du erzählst nur Unsinn. Du willst ohnehin nur Aufsehen erregen. Wer baut denn schon ein so großes Schiff für einen so ausgefallenen Zweck und zu einer so unpassenden Zeit wie dieser für deine Prophezeiung? Vergiss es, Noah, du hast wohl den Verstand verloren. Du bist ein übergeschnappter, verblendeter alter Mann.”
Anfangs wurden sicherlich einige von Noahs Worten überzeugt und fürchteten sich, was Noah ermutigte. Doch im Laufe der Zeit verblasste die Überzeugung und wurde von anderen beschwichtigt. So wurden die Menschen nachlässig, weil sie ihre Sünden nicht bereuen und ihr Leben nicht bessern wollten. Die bösen Gedanken der Menschen erfanden allerlei Argumente gegen Noahs Aussagen, bis schließlich jene, die sich ihm aus Überzeugung anschließen wollten, auch zum Widerstand übergingen und Noahs Botschaft aufs heftigste bekämpften. So viel Widerstand muss entmutigend für Noah gewesen sein. Doch konnte er sich nicht aufhalten lassen. Er musste die Wahrheit verkündigen. So müssen auch jene, die am Ende der Zeit leben, die Warnungsbotschaft verkündigen, wenn auch alles gegen sie zu sein scheint.
Vielleicht gingen sie von Zuhörer zu Zuhörer und versuchten, Noah in ein schlechtes Licht zu rücken. Vielleicht versuchten sie sogar, jeden abzulenken, der auch nur das geringste Interesse an Noahs Botschaft zeigte. Je mehr sie sich dem Ende der Gnadenzeit näherten, desto mehr gaben sie sich Festlichkeiten, Vergnügungen und Partys hin. Vielleicht gaben sie sogar in unmittelbarer Nähe der Arche Partys, damit sich die Menschen betrinken und dann Noah und seine Botschaft verspotten würden. Stellt euch die Poster in der Stadt vor: „Die Archenparty – heute abend um 17 Uhr. Wir werden viel Spaß haben. Es gibt genügend Wein für eine tolle Zeit. Erfahrt die letzten Neuigkeiten über Noahs fanatisches Projekt.“ Wie wir bereits gehört haben, hatten die Menschen ihr Vergnügen an ausgelassenen Festen. Noah gab ihnen nur einen weiteren Grund für ihr sündhaftes „Vergnügen.“
Heute ist es ebenso. Ich lese ein beeindruckendes Zitat aus Patriarchen und Propheten, S. 80: „Während Gottes Diener die Botschaft verkünden, dass das Ende aller Dinge vor der Tür steht, ist die Welt völlig von ihrer Vergnügungs- und Genusssucht in Anspruch genommen. Es wird ständig so viel an Aufregendem geboten, dass religiöse Gleichgültigkeit vorherrscht und die Leute daran gehindert werden, jene Wahrheiten aufzunehmen, die allein sie vor dem künftigen Verderben retten könnten.“
Schließlich wurde der Bau der Arche fertiggestellt. Die Tatsache, dass die Arche auf trockenem Land stand, bezeugte Noahs Glauben an die kommende Flut. Kein Zweifel schlich sich in Noahs Gedanken ein. Gott hatte gesprochen. Er wusste gewiss, dass die Flut kommen würde. Die Menschen kamen und schauten sich die Arche auf dem Trockenen an. Sie verspotteten Noah für seinen Fanatismus. Vielleicht überlegten sich einige, wie sie absichtlich freche Sünden vor Noahs Augen begehen könnten, um dann zu sagen: „Siehst du, Noah, es kommt keine Flut. Wir können machen, was wir wollen. Es gibt keinen Gott, der uns wahrnehmen könnte.”
Doch einen Tag nach der Fertigstellung der Arche verstummte der spottende Pulk. Tiere kamen aus den Wäldern und Vögel flogen zur Arche. Erstaunlicherweise folgten sie alle ordentlich aufeinander, als würden sie von unsichtbarer Hand geleitet. Paarweise oder in Gruppen zu je sieben Paaren begaben sie sich in die Arche, wo sie von Noah und seiner Familie zu den für sie bestimmten Ställen, Käfigen und Räumen geführt wurden. Den Gottlosen außerhalb der Arche bot sich ein verblüffender Anblick. Sie waren äußerst verwundert angesichts dieser eindrucksvollen Szene.
Stellt euch die überzeugenden Gedanken vor, die so manchen Zuschauer in der Menge beunruhigt haben müssen, als er diesen Aufzug der Tiere beobachtete. „Irgendetwas Merkwürdiges geht hier vor. Wenn Tiere solch seltsame Dinge tun, sollten wir Menschen besser darauf achten. Vielleicht sollte ich meine Einstellung nochmal überdenken. Vielleicht war es falsch, Noah zu verspotten. Vielleicht war ich zu ungläubig und sollte mein Leben und meine Einstellung ändern. Ob es zu spät ist, Noah zu fragen, ob ich noch in die Arche gehen kann? Ob er mich noch hineinlassen würde?”
Noah nutzte die Gelegenheit sicherlich, um die Botschaft vom nahenden Ende der Gnadenzeit zu verkündigen. „Seht doch die Tiere,“ sagte er vielleicht. „Es sind nur stumme Geschöpfe, und doch kommen sie in die Arche. Sie folgen Gottes Anweisungen. Sie werden nicht umkommen. Wollt ihr euch nicht auch retten lassen? Kommt mit uns in die Arche. Lasst die Welt hinter euch. Gott bietet euch Erlösung dar.”
Sicherlich verspürten viele beim Anblick der Tiere und Vögel die Überzeugung, Noahs Prophezeiung besser zu beherzigen. Die außergewöhnliche Szene ernüchterte sie. Sie wurden ernst und nachdenklich. Einige hätten sich fast entschieden, Noah unauffällig über das Betreten der Arche zu fragen. Doch die atheistischen Wissenschaftler hatten den Stimmungswandel bemerkt und meldeten sich zu Wort. Wie üblich wollten sie die Vermutung abwehren, diese merkwürdigen Naturereignisse seien etwas Ungewöhnliches. Sie wollten nicht, dass irgendjemand meinte, diese Ereignisse seien übernatürlicher Art oder die Erfüllung der Prophetie stünde unmittelbar bevor. Stattdessen wollten sie die Menschen in Frieden und Sicherheit wiegen.
„Das ist schon einmal in der Geschichte vorgekommen,“ sagten sie vielleicht. „Vor langer, langer Zeit, während der Eiszeit, verhielten sich die Tiere genauso. Schaut euch nur die geologischen Beweise der vielen, verschiedenartigen Knochen an, die an einem gemeinsamen Ort gefunden wurden. Offensichtlich kamen die verschiedenen Tiere dort zusammen. Dafür brauchen die Tiere und Vögel doch keinen Gott. Kümmert euch nicht um sie. Es ist ohnehin nur eine kleine Anzahl Tiere. Keineswegs werden alle Tiere auf der Welt zur Arche kommen. Nicht einmal alle Arten der verschiedenen Gattungen. Warum gehen z.B. die Dinosaurier nicht mit in die Arche? Einige sind so groß, dass sie nicht einmal hineinpassen würden. Noah bedient sich irgendeiner Technik oder Methode, um die Tiere zu organisieren, damit er uns täuschen und vom Kommen dieser Flut überzeugen kann. Aber macht euch keine Sorgen, bleibt in der Ruhe. Es wird nichts geschehen, schon gar keine Flut. Das wäre wissenschaftlich unmöglich, also braucht ihr euch keine Gedanken darum zu machen.“
Andere Wissenschaftler erhoben sich und meinten sarkastisch: „Denkt daran, Pfarrer Noah ist ein Schwarzseher. Er hat uns dieses Untergangsszenario nun seit 120 Jahren gepredigt. Er betrügt euch, damit ihr denkt, das Weltende stünde bevor. Seht ihr denn irgendeinen Hinweis auf ein bevorstehendes Weltende? Seht ihr irgendeinen Hinweis auf Regen oder eine mögliche Flut? Lasst euch nicht von ihm täuschen. Er ist so einer wie Henoch, der schon vor vielen Jahren das Weltende vorhersagte, aber wir sind ja noch immer hier. Henochs Prophezeiung war falsch, und Noahs ist es auch.”
Ein weiterer stand auf: “Leute, Noah ist der Einzige, der eine bevorstehende Flut ankündigt. Kein anderer hat so etwas je gesagt. Dabei kann er seine Hypothese einer Flut nicht einmal durch wissenschaftliche Beweise stützen. Ha! Er hat nichts weiter getan, als zu seinem Gott zu beten, woraufhin er den Eindruck bekam, eine Arche bauen zu müssen. Daraus will er jetzt eine sich selbst erfüllende Prophezeiung machen. Das Ganze basiert nur auf seiner Einbildung. Er träumt von einer Flut. Alle diese Tiere in die Arche zu bringen ist ohnehin nichts Spektakuläres. Es ist ein Schwindel, damit ihr seine Fantastereien ernster nehmt. Glaubt nicht daran.”
Es gab noch weitere Opponenten von Noahs Botschaft. Sie bildeten sogar eine ganze Koalition. „Wer Macht und Einfluss besaß, tat alles, das Sinnen und Trachten der Leute auf Unterhaltung und Vergnügungen zu richten, damit nur ja niemand von der letzten ernsten Warnung beeindruckt würde.“ (Patriarchen und Propheten, S. 80). Die Gewerkschaften waren zugegen. Die religiösen Führer waren anwesend. Die Bürgergesellschaften wurden vergegenwärtigt. Und alle brachten sie ihre Argumente vor.
“Wenn ihr in die Arche geht,” höre ich die Sprecher der Gewerkschaften sagen, “werdet ihr über die wöchentliche Normalarbeitszeit hinaus arbeiten müssen. Wahrscheinlich werdet ihr Noahs Sklaven sein. Selbst im Fall einer Flut würdet ihr bei verschlossener Tür in der Arche festsitzen und könntet nicht heraus. Ihr hättet dort keine Arbeitnehmervertretung und würdet schlecht bezahlt werden. Ihr wisst doch, Noah hat ohnehin kein Geld mehr. Er kann euch nicht viel zahlen, wenn überhaupt. Er lebt ja selbst nur von der Hand in den Mund. Warum solltet ihr euch zu ihm gesellen wollen? Ihr müsstet sieben Tage die Woche arbeiten. Ihr hättet keine geregelten Arbeitszeiten oder –verhältnisse, keine Krankenversicherung oder sonstige Leistungen. Ihr könntet keine angemessenen Pausen einlegen oder euch einen Tag frei nehmen.“
Die religiösen Leiter sagten vielleicht: „Denkt daran, ihr werdet in der Arche keine Sonntagsruhe haben. Das ist völlig unmöglich. Ihr werdet kein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben haben. Außerdem will Gott euch mit seinen Drohungen nur einschüchtern. Sie werden sich nicht als wahr erweisen. Macht euch keine Gedanken. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. ‚Ein Ereignis wie die Zerstörung der Welt durch den Gott, der sie geschaffen hat, und die Bestrafung der Geschöpfe, die er ins Leben rief, wird niemals stattfinden. Beunruhigt und ängstigt euch deshalb nicht! Noah ist ein großer Fanatiker.‘“ (PP, S. 72)
Schließlich standen die Abgesandten der Bürgergesellschaften auf und sagten womöglich: “Denkt nur nicht, in der Arche gäbe es Demokratie. Ihr werdet unter einem Diktator stehen und keinerlei Freiheit haben. Ihr habt kein Wahlrecht und könnt keine Petition einreichen. Ihr werdet nichts zu sagen haben in dieser Regierung. Geht nicht zu Noah hinein. Da drinnen eingepfercht werdet ihr unterdrückt und unglücklich sein.“
Solche Argumente beruhigten so manches geplagte Gewissen. Es wäre ja doch ziemlich schwer, gläubig zu werden und seinen angenehmen Lebensstil gegen die primitive Arche einzutauschen. Da müsste man vielleicht auf dem Boden schlafen, ungekochte Nahrung essen und möglicherweise sogar eine Latrine benutzen. Wer weiß, wie lange das so gehen würde. Es wäre wohl besser, bei der Mehrheit zu bleiben und nicht in die Arche zu gehen. Überhaupt war die Arche recht unbeliebt. Sie stand für Fanatismus und sittenstrenge Gesetzlichkeit. In der Mehrheit war man doch sicher. Das war schon immer so. Warum sollte es jetzt anders sein? Die Wissenschaftler müssten doch recht haben. Und es gab wirklich kein Anzeichen von Regen oder einer Flut … Diese Idee wäre doch ein bisschen weit hergeholt, nicht wahr?
„Aber Noah stand wie ein Fels im Sturm. Obwohl er von Verachtung und Spott umgeben war, unterschied er sich von seinen Zeitgenossen durch seine Redlichkeit und unwandelbare Treue. Kraft erfüllte seine Worte, denn aus ihm sprach die Stimme Gottes. Seine enge Verbindung zu Gott gab ihm die Kraft des Himmels, hundertzwanzig Jahre lang ein Ereignis anzukündigen, das nach damaligem menschlichem Wissen unmöglich war.“ (Patriarchen und Propheten, S. 73)
Schließlich erhob sich Noah, um ein letztes Mal zu sprechen. Er bat die Menschen inständig, während ihm die Tränen an den Wangen herunterliefen. „Dies ist meine letzte Predigt,“ muss er gesagt haben. „Gott hat mich beauftragt: ‚Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus.‘ So werde ich jetzt hineingehen. Möchte nicht jemand mit mir kommen? Möchte nicht jemand der letzten Aufforderung des Heiligen Geistes Folge leisten und mit uns in die Arche gehen? Ist die massive Tür erst geschlossen, werdet ihr keine Gelegenheit zur Umkehr mehr haben. Euer Schicksal wird dann besiegelt sein. Kommt doch mit uns in Sicherheit, lasst euch retten. Kommt jetzt. Zögert nicht länger.“
“Nun geh schon, Noah,” rief einer dazwischen. „Geh in deinen Zoo mit all deinen Tieren, dann werden wir ja sehen, was aus deinen Hirngespinsten wird. Wir haben ja auch große Häuser, wenngleich sie sich schon etwas von deinem unterscheiden. Wir warten hier, bis du wieder herauskommst. Warte nur ab, dann merkst du bald, dass du nur ein verblendeter alter Mann bist. Dein Betrug wird bald aufplatzen.“
Schweren Herzens stieg Noah die Rampe hinauf, betrat das große Boot und begann, die Abfahrt vorzubereiten. Seine Familie begleitete ihn, zusammen waren es acht Leute. Sonst kam keiner. Acht Leute samt den Tieren und Vögeln.
“Die Gnadenzeit für die Schuldigen war vorüber.” (PP, S. 75) Während die Menschen in ausgelassenen Lustbarkeiten schwelgten, geschah plötzlich etwas Unheilverkündendes. Ein blendender Lichtstrahl zuckte strahlend und klar wie ein Blitz vom Himmel herab und blieb über der Arche stehen. Dann wurde die schwere Tür, die niemand drinnen bewegen konnte, von unsichtbaren Händen langsam geschlossen. Das Licht bannte die Gottlosen. Sie verstummten vor Schreck. Entsetzen packte sie bei dem furchtbaren Gedanken, Noah könnte doch Recht gehabt haben. Doch sie rührten sich nicht. Ihr Urteil war besiegelt.
“Noah war in Sicherheit; aber die Gottes Gnade verworfen hatten, waren ausgeschlossen. Auf jener Tür lag nun das Siegel des Himmels. Gott hatte sie verschlossen, und er allein konnte sie wieder öffnen. Wenn Christus sein Amt als Fürsprecher für die sündige Menschheit beenden wird, bevor er in den Wolken des Himmels kommt, wird sich ebenfalls eine Gnadentür schließen. Dann wird Gottes Barmherzigkeit nicht länger an den Bösen wirken können und Satan über alle, die diese Gnade ablehnten, uneingeschränkte Macht ausüben. Sie werden versuchen, Gottes Volk zu vernichten. Aber wie Noah in der Arche eingeschlossen war, so werden die Gerechten von Gottes schützender Macht umgeben sein.” Dieses beeindruckende Zitat stammt aus Patriarchen und Propheten, S. 75.
Freunde, ich möchte mich nicht in einer Situation wiederfinden, in der Gott die Gerechten mit seiner Herrlichkeit schützt, während an mir Sünde haftet, ihr etwa? Was für eine schreckliche Tragödie wäre es, mit so vielen anderen außerhalb der Mauern des Neuen Jerusalems zu stehen. Ich möchte unter dem Schutz Gottes stehen. Du und ich können unsere Rettung einzig in Jesus Christus finden. So lasst uns Gottes Wort zur Quelle unserer Kraft, Tapferkeit und Gewissheit machen. Christus wird uns durch den Sturm der Endzeit tragen, wenn wir ihm wie Noah treu sind.
Lasst uns beten: Unser lieber, himmlischer Vater, wir danken dir für die Geschichte von Noah und der Flut. Es ist so wunderbar, wie du allen durch das Betreten der Arche einen Rettungsweg angeboten hast. Wir möchten heute vor den Dingen gerettet werden, die über diese Welt kommen werden, und erkennen: Der einzige Weg liegt im Befolgen deiner Anordnungen, in Christus ein gerechtes Leben zu führen. Bitte gib uns deinen Heiligen Geist ins Herz, damit wir die Gegenwart Christi haben mögen. In unserer Vorbereitung auf das Ende dieser Welt müssen wir den gleichen Grundsätzen wie Noah folgen. Sie sind in deinem Wort beschrieben. Bitte hilf uns, wie Noah und Henoch ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Im Namen Jesu bitten wir, Amen.
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